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Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 201 - 4. Quartal 2003 » Codierte Danziger Druckerzeugnisse

MiNr 15B, langer und kurzer Aufdruck
Von der MiNr 15B waren bis Ende 1990 etwa 80 Bogen bekannt, die den langen Aufdruck (15,5 mm) „Danzig" haben. Bogen mit nur kurzem Auf­druck waren nicht bekannt. Dagegen gibt es Bogen mit kurzen und langen Aufdrucken: 4 Bogen mit der Formnummer I und 3 Bogen mit der Formnum­mer 6.

Dies geht aus einem Attest von Herrn Kniep hervor. Damit kann die Aussage im Michel Spezi- al „den Aufdruck gibt es matt (15,5 mm) und späte­re Auflagen glänzend (15 mm)u nicht stimmen, wenn beide Längen in demselben Bogen vorkom­men.

Weitere Meldungen hierzu sind erbeten.

Die Wahrheit über Herrn Kurt Grönke
Im letzten Rundschreiben habe ich Herrn Grön­ke als „bekannten Briefmarken-Händler" bezeich­net. Ich bin nun „nachdrücklich" darauf hingewie­sen worden, dass Herr Grönke nicht Händler, son­dern ein bekannter Sammler war. hat eine Reihe interessanter Fachaufsätze über Danziger Marken und Stempel geschrieben.

Allerdings: Da er in größerem Umfange Rund­sendungen verschickt hat, war er vielleicht doch eher ein „halber“ Händler?

Anfragen, Mitteilungen, Veröffentlichungen


Codierte Danziger Druck­erzeugnisse
[Klaus Böhm]

Auf deutschen Druckerzeugnissen tauchen zu­nehmend ab etwa 1941 codierte Druckerei-Kenn­zeichen auf. Häufig sind sie sehr klein, durch Schrift verdeckt oder fast unscheinbar „verborgen". Meist befinden sie sich auf der bedruckten Seite unten links.

Hintergrund dieser Kennzeichnung von Druckwerken ist die Erfassung von Betrieben jeglicher Art, sofern sie von Rüstungs- und Kriegsproduk­tionswichtigkeit waren.

Gleiche, ständig wiederkehrende Merkmale gleichartiger Betriebe, also Betriebsmerkmale, soll­ten generell soweit durch ein Nummernsystem ver­schlüsselt werden, dass die erfassten Daten maschi­nenlesbar waren.

Kerndatei ist die sog. „Reichsbetriebskartei" des Reichsministeriums für Rüstung und Kriegsproduk­tion. Hier ist vor allem nach geographischen Be­griffen sortiert worden.

Bei der Wirtschaftsgruppe „Druck" sind als Kennzeichen der Druckerei betriebe als geographi­sches Merkmal Großbuchstaben mit nachfolgender 4-stelliger Kennzahl verwendet worden, beispiels­weise A / 0013. Eine Decodierung dieser verschlüs­selten Druckereien ist nicht mehr möglich, da die entsprechenden Unterlagen vermutlich verbrannt sind. Eine Anfrage im Bundesarchiv war negativ.

Eine Veröffentlichung „Versuch einer Dekodierung" liegt mir vor, so dass ich zumindest einen Einblick in die Art der Verschlüsselung habe.

Der Buchstabe T war dem Reichsgau Danzig- Westpreußen mit den Regierungsbezirken Danzig, Bromberg und Marienwerder zugeteilt. Ab etwa 1943 erscheinen auch andere Buchstaben für Dan­zig / Westpreußen.

Für das Sammelgebiet Danzig sollte man auf amtlichen Druckerzeugnissen und auf übrigen be­druckten Papieren Ausschau nach Verschlüsslungen halten.

Folgende Kennungen glaube ich Danzig zuord­nen zu können:
T / 0026                             1 Firmen-Postkarte (30.5.42)
T / 0027-971                    1 amtliche Tüte der Deutschen Arbeitsfront
T / 0030                             1 Firmenbriefumschlag (4.8.44)
T / 0035                             2 Kirchensteuerbescheide (22.2.43; 25.10.44)
T / 0127                             5 Paketkarten (25.2.43 (2); 21.6.43; 21.8.43; 31.1.44); [auch: 23.1.43; 30.7.43] 1 Telegrammformular (8.44)
T / 1014                              A.W. Kafemann (?)
E / 0195                              1 A K: Orweda-Verlag, Danzig
E /1061                               1 Postkarte: Verlag G. Kelting, Danzig-Langfuhr
M / 1294                             1 AK: Verlag Clara Bernthal Nachf., Danzig
N / 0024                             1 AK: Verlag Sönnke, Danzig

Ich bitte alle Sammler, ihre Bestände zu sichten und mir Verwendungsdaten und ggf. Hinweise auf (vermutete) Druckereibetriebe zu geben.

 

Arge Danzig, Rundschreiben 201, 4. Quartal 2003, Seite 1332.


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Added: 19/07/2007
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