MiNr 15B, langer und kurzer Aufdruck
Von der MiNr 15B waren bis Ende 1990 etwa 80 Bogen bekannt, die den langen Aufdruck (15,5 mm) „Danzig" haben. Bogen mit nur kurzem Aufdruck waren nicht bekannt. Dagegen gibt es Bogen mit kurzen und langen Aufdrucken: 4 Bogen mit der Formnummer I und 3 Bogen mit der Formnummer 6.
Dies geht aus einem Attest von Herrn Kniep hervor. Damit kann die Aussage im Michel Spezi- al „den Aufdruck gibt es matt (15,5 mm) und spätere Auflagen glänzend (15 mm)u nicht stimmen, wenn beide Längen in demselben Bogen vorkommen.
Weitere Meldungen hierzu sind erbeten.
Die Wahrheit über Herrn Kurt Grönke
Im letzten Rundschreiben habe ich Herrn Grönke als „bekannten Briefmarken-Händler" bezeichnet. Ich bin nun „nachdrücklich" darauf hingewiesen worden, dass Herr Grönke nicht Händler, sondern ein bekannter Sammler war. hat eine Reihe interessanter Fachaufsätze über Danziger Marken und Stempel geschrieben.
Allerdings: Da er in größerem Umfange Rundsendungen verschickt hat, war er vielleicht doch eher ein „halber“ Händler?
Anfragen, Mitteilungen, Veröffentlichungen
Codierte Danziger Druckerzeugnisse
[Klaus Böhm]
Auf deutschen Druckerzeugnissen tauchen zunehmend ab etwa 1941 codierte Druckerei-Kennzeichen auf. Häufig sind sie sehr klein, durch Schrift verdeckt oder fast unscheinbar „verborgen". Meist befinden sie sich auf der bedruckten Seite unten links.
Hintergrund dieser Kennzeichnung von Druckwerken ist die Erfassung von Betrieben jeglicher Art, sofern sie von Rüstungs- und Kriegsproduktionswichtigkeit waren.
Gleiche, ständig wiederkehrende Merkmale gleichartiger Betriebe, also Betriebsmerkmale, sollten generell soweit durch ein Nummernsystem verschlüsselt werden, dass die erfassten Daten maschinenlesbar waren.
Kerndatei ist die sog. „Reichsbetriebskartei" des Reichsministeriums für Rüstung und Kriegsproduktion. Hier ist vor allem nach geographischen Begriffen sortiert worden.
Bei der Wirtschaftsgruppe „Druck" sind als Kennzeichen der Druckerei betriebe als geographisches Merkmal Großbuchstaben mit nachfolgender 4-stelliger Kennzahl verwendet worden, beispielsweise A / 0013. Eine Decodierung dieser verschlüsselten Druckereien ist nicht mehr möglich, da die entsprechenden Unterlagen vermutlich verbrannt sind. Eine Anfrage im Bundesarchiv war negativ.
Eine Veröffentlichung „Versuch einer Dekodierung" liegt mir vor, so dass ich zumindest einen Einblick in die Art der Verschlüsselung habe.
Der Buchstabe T war dem Reichsgau Danzig- Westpreußen mit den Regierungsbezirken Danzig, Bromberg und Marienwerder zugeteilt. Ab etwa 1943 erscheinen auch andere Buchstaben für Danzig / Westpreußen.
Für das Sammelgebiet Danzig sollte man auf amtlichen Druckerzeugnissen und auf übrigen bedruckten Papieren Ausschau nach Verschlüsslungen halten.
Folgende Kennungen glaube ich Danzig zuordnen zu können:
T / 0026 1 Firmen-Postkarte (30.5.42)
T / 0027-971 1 amtliche Tüte der Deutschen Arbeitsfront
T / 0030 1 Firmenbriefumschlag (4.8.44)
T / 0035 2 Kirchensteuerbescheide (22.2.43; 25.10.44)
T / 0127 5 Paketkarten (25.2.43 (2); 21.6.43; 21.8.43; 31.1.44); [auch: 23.1.43; 30.7.43] 1 Telegrammformular (8.44)
T / 1014 A.W. Kafemann (?)
E / 0195 1 A K: Orweda-Verlag, Danzig
E /1061 1 Postkarte: Verlag G. Kelting, Danzig-Langfuhr
M / 1294 1 AK: Verlag Clara Bernthal Nachf., Danzig
N / 0024 1 AK: Verlag Sönnke, Danzig
Ich bitte alle Sammler, ihre Bestände zu sichten und mir Verwendungsdaten und ggf. Hinweise auf (vermutete) Druckereibetriebe zu geben.
Arge Danzig, Rundschreiben 201, 4. Quartal 2003, Seite 1332.
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Added: 19/07/2007
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