>> Und so rollte der Film ab:
Zurückgekehrt in die Stadthalle begrüßte der Leiter der Arge, Herr Kniep, die Anwesenden und erteilte Herrn Schaffrath das Wort für seinen angekün-digten Vortrag "Philatelistische Danzig-Forschung heute"
Der Vortragende wie: in seinem mit großem Beifall aufgenommenen Vortrag insbesondere auf die vielen Irrtümer hin, die mehr oder minder unter-schwellig an verschiedenen Steilen zu finden sind - sei es die falsche Bezeichnung bzw. Einordnung Danzigs in Katalogen, sei es falsche Datie-rung und so fort.
Eine Kleinigkeit sei herausgegriffen: Pröbbernau sei, so im Michel-Spezial 1986 Seite 418 (und natürlich auch schon vorher) "infolge irrtümlicher Grenzziehung bis zum 23.12.1920 zu Danzig gehörig gewesen". Hier wurde das Wort irrtümlich irrtümlich verwendet, denn Pröbbernau sollte in der Tat zu Danzig gehören, es fand aber in einigen Grenzbe-zirken - hauptsächlich gegen Polen zu - eine spätere neue Festlegung statt. Von den betroffenen Ortschaften war Pröbbernau der einzige Ort mit einem Postamt (Agentur) - weswegen er in der Philatelie auffallen mußte.
Herr Schaffrath wies auch auf unseren Literaturfundus hin, und an dieser Stelle soll hingewiesen werden, daß im Jahrbuch zum 30.9.1986 auch das Literaturverzeichnis neu dargestellt wird.
Herr Schaffrath wird dankenswerterweise seinen Vortrag in Kurzform zum Abdruck freigeben.
Hach der Diskussion und nach einigen Fragen allgemeiner Art kamen die Bögen aufs Tapet: Es lagen viele schriftliche Gebote vor, trotzdem fiel noch einiges an Saalbieter ab.
Damit war der einleitende Samstag "offiziell" beendet, es wurde aber noch lebhaft getauscht, und zum Abendessen fanden sich im "Nassauer Löwen" noch an die 16 Damen und Herren ein - inzwischen war der Regen-gott uns nicht mehr böse und schickte manche Schauer hernieder.
Der Sonntag begann mit einem falschen Eingang: Hatten wir am Samstag einen kleineren Raum zur Verfügung, so hatten doch die meisten Mitglieder schon einen Blick in den Raum für den Sonntag geworfen gehabt: Man brauchte hierzu nur "um die Ecke" zu gehen. Nur: Dieser Eingang zu unserem eigentlichen Festsaal war eigentlich der Notausgang über die Hin-tertreppe! Und als wir am Sonntag früh alles aufgebaut hatten, kamen fast alle über die Hintertreppe! Das war nicht tragisch. denn man brauchte nur den Saal zu durchqueren, um begrüßt zu werden.
Herr Kniep begrüßte die Gäste, die Damen der Mitglieder und die Mitglieder selbst, dankte insbesondere den Damen für das Verständnis zum Hobby ihrer Ehemänner - wenn auch gewisse Mißstände angeprangert werden mußten, wie beispielsweise Frau Clausen zitiert wurde, die zu ihrem Mann gesagt hatte: Ich brauche so dringend ein Paar Hausschuhe, und du kaufst dir den Großen Innendienst! - Mein Gott, als ob lian für UTn Großen Innendienst ein Paar Hausschuhe bekommt!!
Mit Sonderapplaus wurden die beiden telegrafischen Grüße der Herren Jochen Hilgert, Güstrow/DDR und Peter Otto, Leipzig/DDR honoriert.
Herr Bürgermeister Bruchhäuser hielt eine Festrede, die von allen An-wesenden mit Beifall bedacht wurde. Herr Bruchhäuser ließ es sich nicht nehmen, noch einmal zum Rathaus zurückzugehen und weitere Bücher über Nassau zu holen, mit denen Herr Stoye als Dritter im FestauBschuß und die weit angereisten Mitglieder bedacht wurden: Herr Miller/Kalifornien, Herr Jacops/ Belgien und Herr van Waardhuizen/Belgien.
Wir mußten Herrn Bruchhäuser dann bitter enttäuschen, denn er holte sein Album mit der "Blauen Mauritius", um sie stolz zu zeigen. Aber: Blau stimmte, Mauritius stimmte, leider war's nur eine billige Dienst-marke aus Mauritius' späterer Zeit ...
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Arge Danzig, Rundschreiben 130, 10. April 1986, Seite 730.
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Added: 18/03/2016
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