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Gallery » Rundschreiben 126 - 2. Quartal, 1985 » Es wurden mir vorgelegt zur Infla-prüfung

>> Rückblick auf das letzte Rundschreiben

In der österreichischen (diesmal ist es wirklich die österreichische!!) Fachzeitschrift "Die Briefmarke" vom Jänner 1985 (Seite 14) befand sich folgende Anzeige:

Danzig
Für jede Briefmarke 2 SM o, für jeden Brief bzw. Ganzsache 10 SM 0 alle Welt. G. Resch, Grün-austr. 12, D-8390 Passau.

Hierbei war etwas unklar, was SM o bzw. SM 0 bedeuten soll. In Pornomagazinen ist es die Abkürzung für die Herren Marquis de Sade bzw. Fürst Sacher-Masoch - sollte es hier vielleicht Sonder-Marken heißen? Aber das kleine und das große O dahinter??

Für die Lösung des Rätsels mußte Herr Stoye dran glauben. Er erhielt 4 Ganzsachen und den Auftrag, einschreibig 40 Stück "SM 0" anzufordern. Dies tat er am 11.1.85. Als er nach 2 Erinnerungen nichts hörte, stellte er Nachforschungsantrag. Nun schaltete der SM-Verwalter schnell: Herr Stoye erhielt eine korrekte Abrechnung über 12 Michelmark für die Ganzsachen und 38 Stück teils un-, teils -gestempelter Marken, überwiegend Hindenburg und Hitler, zusammen 11,50 Michel, zum Ausgleich. Dazu 12 Seiten hektographiert Angebote des Herrn Günther Resch.

Unter anderem wird dort auf der 6. Seite angeboten:

Kulturbund der DDR
Das Anlitz von Karl Marz als Numismatisches Motiv Wer weiß etwas über das "Anlitz von Karl Marz"? Und was bedeutet SM 0???

Zum Abschluß sei gestattet, persönlich zu schreiben.
Nachdem ich dem Schwaneberger Verlag vorgeschlagen hatte, bei der Marke Danzig Nr. 20 die Abarten 20 I und 20 II anders zu definieren (nämlich I für eine zerbrochene Ziffer, II für zwei zerbrochene Ziffern), erbat sich der Verlag entsprechende Vorlagen von mir.

Mit der Rückgabe dieser Vorlagen teilte der Verlag am 8. d. M. wörtlich mit:

Da es sich bei den Abweichungen 20 I und 20 II von Danzig offensicht lich um Druckzufälligkeiten handelt, sollte die Katalogisierung dieser "Abarten" wohl besser gestrichen und durch eine Fußnote ersetzt werden. Wir werden sehen, ob sich dies im Manuskript noch machen läßt, da die Vorarbeiten bereits weitgehend abgeschlossen sind.

Danke, Schwaneberger Verlag!! Ihr Vorschlag ist zu begrüßen!

Über die Infla-Prüfung kann ich noch keine abschließende Stellungnahme abgeben. Jedoch hat sich 1984 durch die "Aufwertung" gewisser Stempel eine fühlbare Verlagerung ergeben, wobei es sich fast ausschließlich um preislich billige Marken gehandelt hat. Es wurden mir vorgelegt zur Inflaprüfung:

.                                                                                              Davon                               
Zeitraum            Gesamt               Infla-echt           gefällig          falsch gest.
bis  1983                100 %                    40,4 %               52,8 %               6,8 %
1984                        100 %                    57,6 %               35,0 %               7,4 %

Hierbei ist zu berücksichtigen, daß 1984 nach der Vorankündigung sehr viele Mitglieder der Arge ihr Material teils zum zweiten Mal einsandten.

Mit herzlichen Grüßen an Sie (und die ca. 42 Damen, die mir persönlich bekannt sind) verbleibe ich für heute

 

Arge Danzig, Rundschreiben 126, 25. März 1985, Seite 694.


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Added: 25/10/2015
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