>> >> >> Die Danziger Abschiedsausgabe von 1939
Zum Postversand
Vermeiden Sie Mini-Sendungen von zehn oder zwanzig billigen Marke? zum. Tnfla-Prüfen - solche Sendungen sind des Prüfers Tod vgl. weiter unten über das Zeitproblem! - Schicken Sie Marken im Wert von 100 oder 200 Michelmark nicht gleieh als Wert 500 DM und schicken Sie nicht teure Sachen als Einschreiben.
Nehmen Sie für wenige Marken nicht einen zu großen Umschlag - große Umschläge werden unterweg gelegentlich geknickt. Sie sind auch vorn Porto her teurer. Nehmen Sie lieber mehrere kleine Steckkarten als eine große Stechkarte: Sind nämlich Ihre Pergaminstreifen etwas auseleiert, dann purzeln die Marken im Brief umher - und Ihre Erklärungen über die erste Reihe, zweite Reihe usw, sind nicht mehr rekonstruierbar.
Legen Sie, wenn's geht, auch einen vorbereiteten Einlieferungsbeleg beidas Ausfüllen, zumal wenn im Briefkopf eine andere Adresse steht als auf dem Umschlag, erfordert auch einige Zeit und Aufmerksamkeit.
Zur Kostenfrage
Die Prüfgebühr ist in der Prüfordnung abgedruckt. Weniger bekannt sind jedoch die Aufwendungen, die der Prüfer hat bzw. gehabt hat:
Eine lange Zeitwar nötig, sich die notwendigen Kenntnisse anzuzeignen, Diese Zeit bezahlt niemand - auch nicht das weitere Studium, um auf dem laufenden zu bleiben.
An Material müssen teure Marken ebenso vorliegen wie Fälschungen, und auch die Fälschungen werden dem Prüfer nicht geschenkt.
Es-muß ein Arbeitsraum zur Verfügung stehen, für den anteilige Miete, Heizung, Beleuchtung und Mobiliar erforderlich sind.
Geräte müssen gekauft und Unterhalten werden: Leuchtlupe,.Mikroskov, UV-Iampen, Schreibmaschine, Prägezange.
Bübedarf muß gekauft und bezahlt werden: Schreibpapier, Attestformulare, Fotokepien von Fachartikeln, Schreibzeug, Briefumschläge.
Beiträge sind zu zahlen an mehrere Vereine (Pflicht), Beiträge zur Haftpflicht- und. Transportversicherung, Reisekosten zu Prüfertagungen undeSeminaren, Bankkontogebühren.
Ab 800 DM Netto-Nebeneinnahmen ist dafür pro Jahr kräftig Einkommensteuer zu zahlen - was bliebe da von der Mindestgebühr noch übrig? Welcher Prüfer hätte Interesse, im Nebenberuf diesen Satz zu überschreiten?
Bedenken Sie nun noch den Zeitaufwand pro Sendung: Prüfen beim Posteingainn Lesen des Anschreibens, Grobprüfung des Inhalts, Ablage, Später dann:
Sortieren des Materials in die verschiedenen Prüfgruppen, Prüfen und Signieren, Antwortschreiben, Fertigmachen zürn Versand, Durchschläge ablegen, evtl. Erfassen neuer kenntnisse über Stempel oder winzige,Plattenmerkmale, Extragang zum Pcsta:nt mit Anreihen in. der Schlange, Ablegen dis Ein-lieferungsbelegs, -Überwachen des Eingangs der Prüfgebühr
Zusammenfassung
Vermeiden Sie Mini-Sendungen. - Bringen Sie Ihren Prüfwunsch schriftlich mit Freiumschlag vor mit dem ungefähren Umfang Ihrer Sendung. - Sowie ich in der Lage bin, Ihrem Wunschnachzukommcn, meideich mich. Wirklich dringende Fälle (Einhalten von ReklamationSfristen) werde ich vorziehen. Wenn ich aber nicht in Wiesbaden bin, kann ich auch in solchen Fällen nicht helfen. Teilen Sie dies dein Auktionator gegebenenfalls mit.
Jede von mir als Fälschung erkannte Marke wird als Fälschung signiert. Wenn das Ihrem Lieferanten nicht paßt, mag er mich oder Sie verklagen, er bekommt dann Zug um Zug eine (legenkiage wegen beabsichtigten Betrugs. Wer etwas verkaufen will, soll gute Ware verkaufen und vorher prüfen labsen.
Suchen Sie sich einen anderen Lieferanten!
Mit Gruß Ihr Karl Kniep
Rundschreiben 116, Literaturbeilage 109, 23.9.1982, Seite 4.
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Added: 06/12/2015
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