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Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 210 - 1. Quartal 2006 » Paketkarte zum Danziger Korkstempel

ARGE DANZIGE.V.  -  -  Literaturbeilage 849


Arbeitsgemeinschaft zur Pflege und Erforschung der Danzig-Philatelie

Mitglied im VPhA des BDPh

Ton Hulkenberg                                                                                                                    15. Dezember 2005

Dieser Beitrag ist der Arge Danzig zum 70-jährigen Jubiläum gewidmet.
Ton Hulkenberg

Von der Erfindung der Paketkarte zum Danziger Korkstempel

Der Kampf um die verklebten Freimarken

Sind die aus der Danzigphilatelie bekannten Sicherheitsentwertungen (Korkstempel usw.) von selbst entstanden als eine Antwort auf ein lokales Problem oder haben andere Ursachen hier mitgespielt? Bei meinem Streifzug durch die philatelistische Literatur wurde deutlich, daß ab der Einführung der Paketkarte im Jahre 1874 vor allem der Wunsch der Paketkartenempfänger, die auf den Paketkarten verklebten Marken in ihren Besitz zu bekommen, eine große Rolle spielte bei der Entstehung der Korkabstempelungen. Aber auch die Angst der Post wegen Wiederverwendung der aufgeklebten Freimarken und der Gewinn aus dem Verkauf der Paketkarten oder der ausgeschnittenen Marken haben zu dieser Praxis geführt. Die typischen Korkabstempelungen aus der Freien Stadt Danzig sind deshalb keine Ausnahme.

1. Die Paketkarten
In den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts war die deutsche Post auf der Suche nach einem Ersatz für die bis dahin verwendeten Paketbegleitbriefe. Dazu veranstaltete die Post am 9. Januar 1873 ein Preisausschreiben unter ihren Angestellten. Für den Gewinner waren 100 Taler und für den Zweitbesten 50 Taler zu gewinnen. Dabei gab es auch Einschränkungen, wie z. B. 'keine Ausfertigung besonderer Karten oder Papier durch die Postanstalten als Ersatz für die wegfallenden Begleitbriefe'. Als Ergebnis waren keine brauchbaren Lösungen eingegangen. Aus den 658 Einsendungen wurden 5 zur weiteren Bearbeitung ausgewählt. Diese fünf Einsender bekamen je 50 Taler. Mitte November 1873 gab die Post ihre neue Arbeitsweise für die Paketversendung in den Zeitungen bekannt. Es lief darauf hinaus, daß die Post Paketkarten angefertigt hatte, in einer Form, die noch bis in unsere Zeit in Gebrauch war. Die Post nannte sie 'Postpaketadressen'. Sie waren aus gelbem Kartonpapier gefertigt und wurden an das Publikum für 3 Pfennig per fünf Stück abgegeben. Erst später wurde die Bezeichnung in 'Paketkarte' umgewandelt. Die Karten hatten die Formularnummer C 20 (Abb. 1), oft noch mit Druckdatum darunter.

Es stand dem Benutzer frei, die Karten selbst anzufertigen unter der Voraussetzung, daß sie die gleiche Abmessung, Einteilung, Farbe und Stärke hatten wie die Postformulare. Gleichzeitig mit der Bekanntgabe für das Publikum erschien diese Mitteilung am 16. Nov. 1873 auch im Amtsblatt der Deutschen Reichspostverwaltung.

Mit der allgemeinen Verordnung vom 15. Dezember 1873 wurde die Paketkarte per

1. Januar 1874 eingeführt.

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Rundschreiben 210, Literaturbeilage 849, 15. Dezember 2005, Seite 1.


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Added: 26/05/2008
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