btn toggle

Galeria

Gallery » Briefmarken Ausstellung, Danzig 1929 » Künstlerischer Gehalt der Danzig-Marken

Künstlerischer Gehalt der Danzig-Marken

Dieses Urteil ist leicht gefällt. Der Hauptinhalt der Marke war von - Haus aus durch das ausserordentliche einfache, dekorative, leichtverständliche und gut aufgebaute Wappen der Stadt gegeben. Der oder die Künstler, die sich mit den Entwürfen der Briefmarken der neuerstandenen Freien Stadt Danzig befassten, haben gut daran getan, dieses Wappen der Stadt als hauptsächlichstes Motiv der Briefmarken zu wählen. Ihr Verdienst ist es, dass sie den einfachen Flächencharakter dieses Abzeichens beibehalten haben und was sie als neues Zierelement um diese gegebene Heraldik hinzufügten, ist einfach und grossartig und fügt sich harmonisch dem gegebenen Charakter, der bloss mit Kreuz und Krone geschmückten Fläche ein.

Sowohl die ovalen wie die geradlinigen Umrahmungen führen eine harmonische Flächenteilung durch. Das Gleichgewicht der Massen ist überall erhalten und auch dort, wo neue Zierelemente in Gestalt heraldischer Zutaten, wie Löwen, Greife, Schleifen und Bänder dazukamen, ist der einheitliche Rhythmus gewahrt. Auch dort, wo über das einfache Wappenelement hinausgegriffen und die Marke zur Flugpost — oder Wohltätigkeitsmarke umkomponiert und ausgestaltet wurde, ist der Charakter der modernen , Kleingraphik gewahrt und konsequent durchgeführt.

Unterstützt wird diese Wirkung aller dieser Angaben durch eine einfache und angenehme Farbengebung, die alles Knallige und Unschöne vermeidet.

Die Landschaftsbilder der neueren Ausgaben die einen Wechsel des Themas darstellen, sind künstlerisch gut gesehen, klar und einfach ausgeschnitten und üben durchwegs die beabsichtigte „Bildwirkung" aus.

Die drucktechnische Ausführung der Marken ist tadellos, die angewandte Schrift und die Ziffern sind klar, leicht leserlich und entsprechen dem modernen Geschmack.

Alles in allem zähle ich die Danziger Briefmarken zu den allergelungensten Erzeugnissen auf dem grossen Gebiete der philatelistischen Neuerscheinungen nach dem Weltkriege.

Ich, halte sie für Briefmarken im besten Sinne, d. h. vollständig zweckentsprechend und ästhetisch einwandfrei

Oberstlt. Ludw. Hesshaimer
Maler und Graphiker, Präsident des Verbandes der österr. Philatelistenvereine

Das Postmuseum der Freien Stadt Danzig
Von Josef Goldberger, Danzig-Langfuhr.

Bis zum Inkrafttreten des am 28. Juni 1919 unterzeichneten Vertrages von Versailles gehörte das Gebiet der Freien Stadt Danzig als Teil der preussischen Provinz Westpreussen zum Deutschen Reich. Am 16. Juni 1920 wurde eine eigene Oberpostdirektion eingerichtet. Sowohl die für die frühere deutsche Postverwaltung gültigen Gesetze wie auch die auf Art. 103 des Vertrages von Versailles beruhende Verfassung der Freien Stadt Danzig bilden die Grundlage für das Post-, Telegraphen- und Fernsprechwesen der Freien Stadt Danzig.

>> >>

Briefmarken Ausstellung, Danzig 1929, Seite 19.


Hits: 2983

Added: 17/02/2016
Copyright: 2024 Danzig.org

Danzig