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>> Das „Danziger Dorf“ in Magdeburg wurde 70 Jahre alt.
[Günter Deinert]

Straßenbahn-Haltestelle „Danziger Dorf“                                              Vorlaubenhaus mit Danzig-Fahne

Aus alten Zeitungen und Zeitschriften ...
„Briefmarken-Rundschau“
vom 6. Juli 1923 (4. Jahrgang, Ausg. Nr. 27)
Unabhängiges Wochenblatt der Freien Stadt Danzig, Einzelnummer: 300 Mark.
Amtliches Verkündungsorgan des Internationalen Philatelistenvereins Dresden und seinerOrtsgruppen.
[vorgelegt von Martin Jenrich]

Spekulationsausagaben

Danzig.   (169) In unserem Artikel „Danzigs Wasserzeichen“ (Ausgabe 24, Seite 155) betonte der Verfasser u. a., daß die am Dienstmarkensatz noch fehlende 50 Mk. mit stehendem kleinen Wasserzeichen bisher nicht zum Schalterverkauf gelangte, trotzdem die betr. Freimarke existierte. Diesem „fühlbaren“ Mangel ist nun abgeholfen. Nachdem uns nämlich schon bald nach Erscheinen der betreffenden Notiz von Händlerseite ganze Pakete der 50 Mk. D. M. kleines stehendes Wasserzeichen gezeigt worden waren, ist dieser Wert anfangs voriger Woche auch an einigen Postschaltern, zuerst in Neufahr-wasser und sodann an der Danziger Hauptpost, aufgetaucht. Die Behauptung des Verfassers, „später etwa auftauchende Exemplare könnten also nur Schwindel, d. h. falsche Aufdrucke sein“, bedarf daher einer Rektifizierung. Es wäre ja auch zu schade gewesen, wenn die von den Herren Spekulanten im voraus erworbenen und bezahlten größeren D.M. -Pöstchen 50 Mk. mit stehendem W.-Z. nicht die amtliche Schaltersanktion erhalten hätten!

Allah ist groß in Danzig und verläßt seine barzahlenden Propheten nicht. Wie das Ding mit dem nachträglichen Überdruck geschoben wurde? Nun in unserem Besitz ist ein Umschlag für Briefmarkenbogen der Oberpostdirektion für das Gebiet der Freien Stadt Danzig, abgestempelt am 18. April 1923. Er enthielt ursprünglich, wie ein schwarzer Aufdruck besagt, Freimarken zu 50 Mk, Inhalt 20 Bogen, Wert 100 000 Mk. Dieser Umschlag ist dann oben am Rande geöffnet, die Freimarken mit stehendem Wasserzeichen herausgenommen, mit D. M. überdruckt und wieder in das Paket hineingetan worden. Der Umschlag wurde sodann am 5. Mai 1923 zum zweiten Male verschlossen und der Verschluß mit weiteren zwei großen violetten Kautschukhandstempeln, diesmal das Datum vom 5. Mai tragend, amtlich abgestempelt. Diese Dienstmarken zu 50 Mk. auf Papier mit stehen-dem Wasserzeichen sind also ebenfalls a u f B e s t e l l u n g nachgedruckt worden – was zu beweisen war. Melden Sie also zur Freude aller, die es angeht, in dieser Ehren-rubrik als erschienen, die langvermißte

D i e n s t m a r k e : „D M“ schwarz auf 50 Mk. blau und rot (stehendes kleines Wasserzeichen).

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Arge Danzig, Rundschreiben 214, Seite 1607.


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Added: 14/03/2008
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