Postagenturen im Freistaatgebiet ohne eigene R – Zettel
[Thomas Metz, Tel. 06252-5569]
Hier muß man mit DANZIG (WANDERLAGER TROYL) beginnen.
Diese Postagentur im Auswandererlager wurde am 06.08.1920 eröffnet. Sie war die zweite Postagentur der späteren Post- und Telegraphenverwaltung der Freien Stadt Danzig – noch war man im Mai 1920 eine OPD der Reichspost. Die erste Postagentur war LIESSAU, die im Mai 1920 ihren Betrieb aufnahm, und diese hatte schon am 29.06.1920 eigene R – Zettel ‚Liessau (Weichsel)’.
In der Postagentur DANZIG (WANDERLAGER TROYL) entwertete man bei R – Briefen die Marken handschriftlich mit ‚Troyl’. Sie wurden dann im Postamt DANZIG 1 nochmals gestempelt und bekamen einen DANZIG 1 - R-Zettel. (Ich habe schon einmal eine Kopie in s/w gesehen.) Vielleicht unternahm man in Sachen R-Zettel deshalb nichts, weil Auswanderer kaum noch Einschreiben aufzugeben hatten – und schon gar keine Wert- Briefe. Mir ist jedenfalls keiner bekannt. Die Postagentur stellte ihren Betrieb zum 31.08.1921 ein und bestand also nur etwas länger als 1 Jahr.
Der nächste Fall „lebte“ länger: DANZIG – NEUSCHOTTLAND (REICHSKOLONIE). Diese Agentur bestand vom 01.02.1925 bis zum 30.09.1929. Am 01.01.1929 wurde sie von einer PAG mit einfacherem Betrieb zu einer PAG mit Vollbetrieb aufgestuft. Von dieser Agentur sind mir keine Eil- oder Wertbriefe bekannt, jedoch einige Einschreiben mit R-Zetteln von Danzig-Langfuhr, da man diesem Postamt unterstellt war.
Mir sind - neben dem auf der Vorderseite des RS abgebildeten - folgende Einschreiben bekannt und auch in meinem Besitz:
Einschreiben von Danzig nach Güstrow vom 9.6.16 5-6 N
portogerecht als Doppelbrief frankiert mit 50 Gulden-Pf.
Ankunft-Stempel GÜSTROW **a vom 10.6.26 11-12 V auf der Rückseite
Absender ist E. v. Baggo
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Arge Danzig, Rundschreiben 215, Seite 1629.
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Added: 14/03/2008
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