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Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 216 - 3. Quartal 2007 » Gruss aus Danzig, Reiseeindrucke 1891 bis 1906

>> Gruss aus Danzig  -  Reiseeindrucke 1891 bis 1906


Die Inneneinrichtungen der Danziger Lokale und Cafés sind dem Zeitgeist entsprechend eingerichtet. Im Langermarkt 41 gab es das berühmte Steffens’sche Haus mit der einmaligen Fassade des Steinmetz Hans Voigt. Vielbesungen ist die Gaststätte „Lachs“. In Danzig nannte man die Straßen der Altstadt ‚Gassen’. Sie führen meist zur Mottlau. In der Brotbänkengasse hatten einst die Kaufleute aus Kowno ihre Quartiere. Die Nr. 12 ist das „Englische Haus“, so genannt nach dem Engel im Giebel. Im Brotbänkentor am Ende der Gasse zur Mottlau hin kann man noch das alte Danziger Wappen ohne die goldene Krone sehen. Durch die Tore waren die Gassen gegen die Langebrücke abgesichert, denn nicht immer war das Schiffsvolk friedlich. Der alljährlich stattfindende Dominikaner-Markt war – nicht nur für die Danziger – ein überragendes Ereignis. Die Markthallen am Dominikaner-Platz waren eine gern aufgesuchte Einkaufsquelle Das Krantor war und ist eines der Wahrzeichen der Stadt. Hier mußten einst Gefangene die großen Treträder bedienen. Über Seile wurden die schweren Lasten aus den Schiffen gehoben. Auch Schiffsmasten wurden so gesetzt. An der Langebrücke, aber mit Zugang zur Frauengasse, befindet sich das Haus der „Naturforschenden Gesellschaft“, erbaut 1595 von Anton von Obbergen. Seit 1887 gibt es dort ein Observatorium. Über die Langebrücke erreicht man den Fischmarkt. Hier hatten die Frauen der Fischer das Sagen. Es gibt ein populäres Gedicht über die Frau Schmikat, die Flundern verkauft. Der Stadtzugang von Osten ist der Langgarten mit prächtigen Häusern und dem bekannten Wilhelm-Theater. Im Norden der Stadt finden wir den Holm und den Milchpeter. Hier ankerten die großen Frachtensegler. Ausflugsziele in Stadtnähe waren „Bergschlößchen“, „Moldenhauer“ und „Drei Schweinsköpfe“. Im Süden finden wir Ohra und anschließend Sankt Albrecht. Hier wohnten meine Großeltern mit ihren Kindern. Der Großvater war Polizeibeamter, aber sein Gehalt war klein. Eine Bienenzucht, die er betrieb, unterstützte die Familie. Noch weiter südlich kommt man nach Praust mit der bekannten Gärtnerei Rathke und der Zuckerfabrik.

Danziger Postämter:
Hauptpostamt, Langgasse 22/25; Pakete und Postscheckamt: Hundegasse 114/116
Postamt Nr. 2, Langgarten 89/90                            Postamt Nr. 3, Thornscher Weg 14
Postamt Nr. 4, Altstädtischer Graben 31              Postamt Nr. 5, Am Hauptbahnhof
Postamt in Langfuhr, Hauptstr. 100 a                    Postamt in Neufahrwasser, Bahnhof
Postamt in Schidlitz, Karthäuserstr. 41

Gerhard Onasch: Gruß aus Danzig – Reiseeindrücke 1891 bis 1906

 

Rundschreiben 216, Literaturbeilage 695B, 15. Mai 2007, Seite 2.


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Added: 24/05/2008
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