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Die "Yankee Clipper" - Fälschungen
[Ton Hulkenberg, Tel. 0031-3329-83261, eMail: a.hulkenberg@casema.nl]

Da in unseren Auktionen mehrmals Belege unter dem Namen "Yankee Clipper" zum Ausruf kamen und meine dahingehenden Interventionen, dass es sich um Fälschungen handle, mit der Bemerkung "entkräftet" wurden, dass sowohl Marken als auch Stempel echt seien, möchte ich in diesem Artikel auf derartige Belege eingehen.

Am Samstag, dem 20. Mai 1939, eröffnete Pan American Airlines mit dem "Yankee Clipper" einen transatlantischen Mail Service zwischen New York und Marseille - über die Azoren und Lissabon - mit einer Boeing 314 "Clipper", der zweimal pro Woche stattfand.

Deutschland schloss am 10. Oktober 1939 einen Vertrag mit Pan Am in der Hoffnung, die britische Zensur, die durch den Beginn des 2. Weltkrieges gegen Deutschland als dessen Verursacher verhängt wurde, zu umgehen.

Die Freie Stadt Danzig dagegen beteiligte sich Zeit ihres Bestehens nicht mit Postauf-lieferungen an den "Clipper" - Flügen, da kein entspr. Vertrag bestand. Über "Clipper" -Flüge gibt es keine Mitteilungen in den Danziger Amtsblättern; auch Gebühren für solche Flüge sind nicht auffindbar.

Die auf den vorliegenden Briefen befindlichen Danziger Poststempel und ebenso die von New York sind zwar echt, aber die Briefe sind mit einem anderen Flug nach New York gekommen. Die Zettel oder mit Tippschrift angebrachten Texte "via/mit Yankee Clipper" nach New York wurden im Nachhinein angebracht.

Also: Post aus der Freien Stadt Danzig war niemals auf einem "Clipper" - Flug!

Die große Menge dieser Umschläge mit den auf gleiche Weise verklebten gleichen Frankaturen an die gleiche Adresse bedeuten, dass diese Belege absichtlich fabriziert wurden, um die Luftpostsammler zu animieren.
Darum spreche ich von Fälschungen und habe kein Verständnis dafür, dass Derartiges auf unseren Auktionen angeboten wird, egal, wer nun der Einlieferer ist. Es reicht m. E. auch nicht aus, auf den Auktionen den Anwesenden mitzuteilen, dass es sich keineswegs um einen "Clipper" -Beleg handelt; in der Angebotsliste hätte das schon vermerkt werden müssen.

Sehen sie zum gleichen Thema auch die Beiträge in RS Nr. 212, Seite 1518 (2006) und RS Nr. 241, Seite 2508 (2013).

Falsches Erdwien - Prüfzeichen
[Martin Jenrich, Tel. 030-9914166, eMail: martin.jenrich@web.de]

Eines unserer Mitglieder sandte mir eine MiNr. 114 mit Stempel DANZIG - LANGFUHR f, geprüft ERDWIEN BPP, und fragte an, was es damit auf sich hätte.
Erst dachte ich, dass es z. Zt. der Prüfung die Erkenntnis zum o. a. Stempel noch nicht gegeben hätte, habe dann aber das Prüfzeichen untersucht, ob es überhaupt echt sei.
Lt. INFLA - Bücherei Nr. 62, Seite 182, muss Erdwiens Namensprüfzeichen die Abmaße 8,0 x 0,9 mm haben. Ich maß also das Prüfzeichen auf der MiNr. 114, verglich es mit einem echten auf einer meiner Marken und stellte fest, dass Beides nicht übereinstimmt.
Damit war klar: Das Prüfzeichen ist gefälscht.

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Arge Danzig, Rundschreiben 253, 4. Quartal 2016, Seite 2940.


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Added: 02/10/2016
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