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Ein interessanter R-Zettel

Da ich in Kalthof geboren bin (Febr. 1938), sammle ich alles, was an diesen Ort erinnert, vor allem natürlich - als Philatelist - Briefmarken und Belege. Dieses Einschreiben hat mich  eigen des R-Zettels interessiert.

In Kalthof gingen anscheinend Ende Februar 1921 die R-Zettel zur Neige. Man half sich mit R-Zetteln aus der Postagentur Kleinmontau, die ein weitaus kleineres Postaufkommen hatte und eine Rolle R-Zettel abgeben konnte. Handschriftlich wurde „Kalthof“ draufgeschrieben – und fertig war der „neue“ R-Zettel. Das war anscheinend postamtlich nicht verboten.

Kalthof war die erste Postagentur, die Ende 1920 einen der neuen Einheitsstempel mit der Inschrift „Freie Stadt Danzig“ im unteren Stempelsegment bekam. Das hat damit zu tun, dass diese Postagentur, die seit 1913 die Bezeichnung „Marienburg 3“ führte, in  „Kalthof“ umbenannt werden musste, da Marienburg jenseits der Nogat lag und demzufolge nicht zum Gebiet der Freien Stadt Danzig gehörte. Allerdings war der Stempel fehlerhaft: Statt „Freie Stadt Danzig“ war „Freistadt Danzig“ (Wolff Bd. 1, S. 3- 59, Nr. 3.0) zu lesen.
Die LPD zog den „falschen“ Stempel nicht ein, so dass es in Kalthof – und nur dort – zwei Einheitsstempel mit unterschiedlichem Text gab. Beide wurden auch aptiert und weiterverwendet. Den Unterschied bildet der Durchmesser.

Mit dem „Freistadt“-Stempel wurden die Marken des obigen Briefes entwertet, und war jede einzeln (so, wie es zur Reichspost-Zeit Vorschrift war). Und die Bezeichnung
„Freistadt“ steht auch handschriftlich unter dem „neuen“ R-Zettel.

Rückseitig wurde ein Tag später in Quedlinburg der Ankunftstempel abgeschlagen.

Interessant fand ich auch den Ort des Absenders: Dammfelde. Das ist eine kleine
Siedlung ca. 2 Kilometer südlich von Kalthof (s. Pfeil auf der Landkarte).

Ich würde mich zur Vervollständigung meiner Chronik über Angebote aller Art,
die Kalthof betreffen, freuen.
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sondern frage, was DU für den Verein tun kannst.

Arge Danzig, Rundschreiben 262, 1. Quartal 2019, Seite 3296.