28. Juni 1919: Deutschland unterzeichnet den Versailler Vertrag
In den folgenden Jahren ist der Revisionismus des Versailler Vertrags erklärtes Ziel der deutschen Außenpolitik: Weder die Legitimität des Friedens noch die Tatsache, dass Deutschland den Krieg militärisch verloren hatte („Dolchstoßlegende“), werden akzeptiert. Auf unterschiedlichen Wegen versuchen alle Regierungen der Weimarer Republik, die „Fesseln von Versailles“ abzuschütteln, weshalb man von einem regelrechten „Revisionssyndrom“ sprechen kann. Neben der Art seines Zustandekommens und den Inhalten des Vertrages – insbesondere auch die Gebietsabtretungen mit deutschen Bevölkerungsgruppen – beschädigt dieses Revisionssyndrom nachhaltig das Ansehen der demokratischen Westmächte und das Vertrauen in die neue Demokratie in Deutschland. Manche Historiker sehen in dem Vertrag eine wichtige Ursache für den Aufstieg des Nationalsozialismus und des beginnenden Faschismus. So äußerte Theodor Heuss, damals liberaler Reichstagsabgeordneter, 1932 in seiner Schrift Hitlers Weg: „Der Ausgangspunkt der nationalsozialistischen Bewegung ist nicht München, sondern Versailles.“
Es brauchte nur wenige Jahre, bis eine deutsche Regierung diese Revanchegedanken in Politik umsetzt und die Welt in die Katastrophe des Zweiten Weltkriegs stürzt. Und das ist auch das Ende der „Freien Stadt Danzig“.
Reichsgesetzblatt 140/1919:
„Gesetz über den Friedensschluß zwischen Deutschland und den alliierten und assoziierten Mächten.“
Arge Danzig, Rundschreiben 264, 3. Quartal 2019, Seite 3366.
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Added: 08/07/2019
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