Die Luftstreitkräfte
6 Luftschiffe, 81 Wasserflugzeuge und 16 Flugzeuge von den Seefliegerstationen in Libau, Windau und Angernsee, die I. Torpedoflugzeugstaffel, die Jagdstaffel der 8. Armee sowie das Flugzeugmutterschiff SMH Santa Elena.
Die russischen und die britischen Kräfte
Die russische Führung kannte natürlich die strategische Bedeutung der baltischen Inseln und hatte einen Landungsversuch bereits lange erwartet. Dem Kommandeur der Garnison, Konteradmiral Sweshnikow, stand allein auf Ösel die 107. russische Infanteriedivision mit 24.000 Mann zur Verfügung, die in gut befestigten Stellungen lagen. Allerdings war die Moral der Truppen durch die fortgesetzten Niederlagen zu Lande und die revolutionären Unruhen beeinträchtigt. Ein starker Aktivposten war die Küstenartillerie, denn der gesamte Archipel war seit Kriegsbeginn mit einer Vielzahl von Küstenbatterien befestigt worden. Auf Ösel standen acht, auf Dagö vier weitere Küstenbatterien. Dazu kamen ausgedehnte Minenfelder, insbesondere in der Irben-Straße und im Moon-Sund.
Auf See befanden sich die Linienschiffe Grazhdanin und Slawa, dazu die Panzerkreuzer Admiral Makarow und Bajan. Außerdem standen neben dem Zerstörer Nowik mehrere Zerstörer der Grom-Klasse zur Verfügung. Auch die Flotte war bereits von den politischen Umwälzungen im Lande erfaßt worden, es hatte Meutereien gegeben und hohe Offiziere waren getötet worden. Darunter litten Kampfkraft und Effizienz der Verbände beträchtlich.
Verstärkt wurden die russischen Einheiten durch die britischen U-Boote C26, C27 und C32.
Bereits am 24. September 1917 lagen Schiffe und Truppen an ihren Ausgangspositionen. Die schweren Einheiten des III. und IV. Geschwaders befanden sich im Putziger Wiek bei Danzig, die II. Aufklärungsgruppe in Windau, während sich die Transporter und ihre Eskorten in Libau sammelten. Bis zum 10. Oktober flogen die deutschen Luftstreitkräfte zahlreiche Bombenangriffe vor allem gegen die Küstenbefestigungen, an denen Schäden entstanden. In der Nacht vom 24. auf den 25. September belegten die Heeresluftschiffe LZ 113 und LZ 120 die Batterie Zerel mit Bomben. Am 1. Oktober führten LZ 120 und die Marineluftschiffe L30 und L37 Ablenkungsangriffe im östlichen Teil des Rigaer Meerbusens durch, sie bombardierten die Hafenstädte Sophienruhe und Salismünde und trafen dabei kaum auf Widerstand.
Arge Danzig, Literaturbeilage 674, 15. Mai 2019, Seite 4.
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Added: 08/07/2019
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