“1920” III. “Provisorische Ausgabe A und B Ausgabedatum 20 – 29 20. August, Nummer 30 – 39
1. November. Letzte Marken des Deutschen Reiches, Restbestände der Postanstalten des Freistaates und vom Publikum abgelieferte Marken, provisorisch überdruckt von Julius Sauer, Danzig. Die Inschrift „Deutsches Reich“ ist durch einen aus eng gekreuzten Linien bestehenden Balken ausblockiert. Aufdruck Danzig schräg von links unten nach rechts oben in lateinischer Schreibschrift in verschiedenen Farben. Nummer 20 bis 24.) Die Markwerte sämtlich durch verschienartigen und –farbigen Wertaufdruck oben (1 ¼ M. 1 ¼; 2 Mark 2; Mark 3 Mark; M. 5 M; 10 Mark 10) auf Marken der letzten Ausgabe. Deutsches Reich „umgewertet“ (5 Mark noch mit Aufdruck der Danziger Flagge (Nummer 20 bis 24 und 29), Deutsches Reich ausgeblockt durch Balken (Nummer 25 bis 27), durch Überdruck Danzig in gotischer Zierschrift oder antiqua Kapitälchen (Nr. 28).
Rasterunterdruck: Netzartige Wellenlinien (graugrün bei A violettrosa bei B).
Pfennigwerte.
20 5 Pfennig grün, Aufdruck dunkelblau.
21 15 Pfennig, violett Aufdruck dunkelblau.
22 20 Pfennig, violettblau, Aufdruck dunkelblau.
23 25 Pfennig, orange/schwarz auf gelb, Aufdruck kirschrot
24 75 Pfennig, blaugrün/schwarz, Aufdruck kirschrot
Markwerte A (Rasterunterdruck grüngrau).
25 1 ¼ Mark auf 3 Pfennig, Aufdruck kirschrot.
26 2 Mark auf 35 Pfennig, Aufdruck kirschrot.
27 3 Mark auf 7 ½ Pfennig, Aufdruck grün
28 5 Mark auf 2 Pfennig, Aufdruck rot (Flagge)
29 10 Mark auf 7 ½ Pfennig, Aufdruck schwarz.
Markwerte B (Rasterunterdruck violettrosa).
30 1 ¼ Mark auf 3 Pfennig, Aufdruck kirschrot.
31 2 Mark auf 35 Pfennig, Aufdruck kirschrot.
32 3 Mark auf 7 ½ Pfennig, Aufdruck grün.
33 5 Mark auf 2 Pfennig, Aufdruck rot (Flagge)
34 10 Mark auf 7 ½ Pfennig, Aufdruck schwarz.
Von bemerkenswerten Abarten sind zu verzeichnen: Das g im Worte Danzig weist zwei Typen auf; g mit geradem und geschweiftem Grundstrich. Der Überdruck steht höher oder tiefer auf der Marke, oft das Wort Deutsches Reich freilassend (besonders häufig bi Nr.20). Nr. 20 wurde auch mit mehrfachem Überdruck einzelner Buchstaben von Danzig auf einer Marke angetroffen. – Auch mangelhaft ausgedruckte oder durch Zwischenraum unterbrochene Blockierungsbalken kommen vor. Die Flagge der 5-Mark-Marke erscheint mitunter quadratisch durch Fortfall des unteren spitzen Flaggenzipfels (Plattenfehler infolge zerbrochenen Klischee). Nr. 20 (5 Pfennig und 25 ( 1 ¼ Mark) wurden mit schwach metallisch glänzendem Aufdruck beobachtet, Nr. 29 (10 Mark) mit sehr schwachem, kaum durch die Lupe erkennbaren Rasterunterdruck. Auch der Punktabdruck des Klischeenagels findet sich vielfach auf einzelnen Werten. – Der Netzwellenlinien-Rasterunterdruck ist blassgrau oder grünlichgrau. Er kommt bei Ausgabe A (graugrün) in zwei Arten vor: „Spitzen des Netzgrundes nach unten“ gerichtet. – Die Nummern 25 bis 28 von denen deutsche Originalmarken aus Berlin neu eintrafen, wurden etwas später in beschränkter Anzahl noch einmal amtlich überdruckt und verausgabt.
1920. IV. „Aufbrauchausgabe“ (Ausgabedatum 30.8.) Marken des Deutschen Reiches mit schrägem Überdruck (Sauer-Danzig) in lateinischer Schreibschrift Danzig. Die Worte “Deutsches Reich“ ausblockiert) durch Balken. Außer Kurs gesetzte deutsche Marken (2, 2 ½, 3, 7 ½ Pfennig und Restbestände, die in Danzig lagerten. Auflage sehr klein. Ein Nachdruck ist amtlich nicht erfolgt.
Auflage etwa;
35 2 Pfennig hellgrau, Aufdruck blau 13 000
36 2 ½ Pfennig dunkelgrau, Aufdruck blau 8 500
37 3 Pfennig braun, Aufdruck blau 45 000
. 37a hellbraun N.R.
. 37b dunkelbraun A.R. 30 000
38 7 ½ Pfennig, rotorange, Aufdruck blau 25 000
39 10 Pfennig, rot, Aufdruck blau 90 000
40 30 Pfennig, rotorange/schwarz, Aufdruck kirschrot 15 000
41 40 Pfennig, karmin/schwarz, Aufdruck kirschrot 185 000
42 50 Pfennig, violett/schwarz auf sämisch, Aufdruck kirschrot 8 000
43 80 Pfennig, karmin/schwarz auf rosa, Aufdruck kirschrot 120 000
Diese Ausgabe war am ersten Tage trotz beschränkter Abgabe an das Publikum in wenigen Stunden ausverkauft. Von Abarten sind bisher bekannt: Nr. 37, 38 und 39 mit Schleife im a des Wortes Danzig, Nr. 35 nur mit dem Buchstaben D von Danzig durchbrochene Balken bei Nummer 14 bis 43
GoK.