Über die Entstehung der fehlerhaften Flagge bei 5 Mark, von der wir bereits berichteten, können wir an der Hand von zwei weiteren Exemplaren Näheres mitteilen. Bei dem einen Stück läuft die Flagge in einem dicken, roten Farbflecken aus, der nur noch lose mit der Flagge zusammenhängt, bei dem anderen ist die ganze Spitze spurlos verschwunden. Das Klischee hatte also von Anfang an eine fehlerhafte Spitze (Druckfehler). Diese ist dann im Laufe des Druckes nach und nach ganz abgebrochen (Plattenfehler). Auf einem Exemplar von 5 Mark befindet sich im Raume zwischen den beiden Flaggenspitzen ein roter Punkt wohl vom Klischeenagel herrührend. Herr von Neumann hatte die Liebenswürdigkeit und eine ganze Anzahl interessanter Abarten der neuesten Danziger Provisorien vorzulegen. Besonders bemerkenswert ist ein, augenscheinlich zweite Auflage die 1 Mark auf 30 Pfennig, bei der der Unterdruck vollständig fehlt. Für Spezial-sammler durchaus bemerkenswert ist ferner ein Fünferblock der 5-Pfennig-Marke, bei dem durch Zufall ein Teil der Farbe des Markenbildes und der darunter befindlichen Papierschicht wohl durch Zusammenkleben mit einem anderen Bogen „makuliert“,d.h. losgelöst ist. Trotzdem befindet sich der blaue Überdruck „Danzig“ auf sämtlichen voll ausgedruckt, auch auf der weiß gebliebenen Fläche.
Die 10-Pfennig-Marke wurde mit verschnörkeltem „a“ in Danzig (Schleife im Oval) angetroffen. Es handelt sich um einen offenbaren Klischeefehler, da derselbe Fehler auch bei der entsprechenden Marke im Bogen des 10 auf 7 ½ Danzig Provisorium angetroffen wurde.
Es legte Herr v. N. uns ferner noch zwei 5-Pfennig-Provisorien vor, auf denen der Blockierungs-strich ganz auf die untere Zähnung gerutscht ist und nicht mehr im Markenbilde steht. Bei dem einen Exemplar befindet sich nur noch eine ganz kleine Andeutung der Blockierungslinie, so dass das Wort „Danzig“ allein auf der Marke zu stehen schein, und darunter die Inschrift „Deutsches Reich“ wieder voll sichtbar ist.
Ein Stück des 40-Pfennig-Provisorium (zweifarbig) weist den Fehler auf, dass die Buchstaben „z“ und „i“ im Wort „Danzig“ völlig fehlen.
Ein getrennter Balken wurde ferner beobachtet bei dem 5-Pfennig-Provisorium, wie auch bei dem 2-Pfennig-Werte, den uns Herr Röder vorlegte.
Die neue 30-Pfennig Postkarte weist eine ganze Anzahl von Verschiebungen des Überdruckes auf, die wir hier nicht alle im einzelnen katalogisieren können. So reicht uns Herr Littwin eine Karte ein, bei der das Netzmuster des Blockierungsbalkens so hoch gerutscht erscheint, dass die Wort „Deutsches Reich“ unbedeckt blieben. Die Ziffer 30 sind ferner über dem Markenrand heraus auf das gelbliche Kartenpapier verschoben und bei den einzelnen, die uns vorlagen, geht auch der halbkreisförmige Überdruck „Danzig“ rechts über das Markenbild hinaus.
Herrn Littwin verdanken wir ferner die Vorlage eines Exemplars der Flugpostmarke zu 60 Pfennig, bei dem links unten ein Teil des Klischees des Flugzeuges der vorherigen Marke (der Schwanz des Flugzeuges) mit überdruckt wurde.
Herr Abraham hatte die Güte, uns ebenfalls eine ganze Anzahl von Abarten vorzulegen. Die 15-Pfennig-Marke braun der ersten Ausgabe zeigt danach den Überdruck Danzig über den Worten Deutsches Reich stehend diese freilassend.
Bei verschiedenen Flugpostmarken zu 40 und 60 Pfennig ist infolge unscharfen Druckes ein sogenannter Lafettenschwanz“ zu beobachten.
Das Provisorium 10 Pfennig auf 20 Pfennig zeigt unter der Ziffer und an anderen Stellen vielfach Andeutungen eines bordeauxroten Striches, wohl vom Klischeerand herrührend.
Bei dem 25-Pfennig-Provisorium finden wir den linken oberen Stern auf einer Marke aus dem Markenbilde auf dem Zähnungsrand nach links gerückt und neben der 25 verschiedentlich mehr oder minder große Punkte und Striche. Letzteres sind wohl auf die anscheinend ölhaltige, leicht klecksende grüne Farbe, die aus den Sternen auch öfter durch Verwischungen ganz unförmige Gebilde schafft, zurückzuführen.