Zur Sicherstellung der Postgefälle beabsichtigt die Freistaatpostverwaltung wie wir hören, vom 1.Oktober d. J. ab eine reihe besonderer Portomarken oder gar nicht frei gemachten Postsendungen Verwendung finden sollen. Die O.P.D. folgt damit den Beispiele der Postverwaltungen der meisten anderen Länder, die diese Nachportomarken die Verrechnung sehr erleichtern und der Verein-fachung der postalischen Verkehrsordnung dienen.
Die neue Portomarken werden aus neun Werten zu 10, 20, 40, 60, 80, 120, 240, 400 und 500 Pfennig bestehen. Sie sind gedruckt in der Sauerschen Druckerei im bisherigen (deutschen) Format der Danziger Marken auf weißem Papier mit Waben-Wasserzeichen, Zähnung 14. Alle Marken sind in der nämlichen Farbe, lila, ausgeführt. Die Vorstellung zeigt in einem stehendem Hochrechteck (13 x 20 Millimeter) auf dem ausgefällten Hintergrund eine stilisiertes Danziger Wappenschild mit den beiden Kreuzen und der Krone. Die Strichelung des Schildes, das bekanntlich rot ist, wurde heraldisch richtig schraffiert, dagegen entspricht die mit dem obersten Kreuz verbundene Krone (kein Zwischenraum Kreuz und Krone) nicht ganz streng heraldischen Ansprüchen. Das Wappen nimmt den größeren Teil des Rechtecks ein, in dessen unterem Drittel in großen weißen, runden Ziffern ausgespart die entsprechende Wertbezeichnung steht. Links vom Wappenschild befinden sich in einer weißen Leiste die Inschrift „Vom EMPFÄNGER“ rechts, eingefasst von vier zu je zwei übereinander gestellten Quadraten das Schlusswort „EINZUZIEHEN“,
Im ganzen genommen macht das Markenbild, das ein wenig an gewisse frühere Stadtpostmarken erinnert, einen ziemlich ansprechenden Eindruck, doch ist zu bemängeln, dass auf den Marken völlig die Angabe des verausgabten Landes, also hier Danzigs, fehlt.
Wir werden in nächster Ausgabe der „B.R.“ Abbildungen der Markentype bringen.