In Ausgabe 39 der „Briefmarken-Rundschau vom 29. September, haben wir auf Grund zugegangener zugegangener Vermutung geäußert, dass es sich bei uns vorgelegter Germania-Marken zu 5 Pfennig blau, 10 Pfennig orange, und 30 Pfennig 50 rot mit dem schwarzem Über-drucke Danzig in der Type der Reichsdruckerei möglicherweise um Danziger Probedrucke erster Ausgabe handeln könne, die vielleicht irrtümlich in Berlin hergestellt worden wären. Von unserem ersten Gewährsmann erfahren wir dann, dass der bekannte Markenprüfer Max Thier in Charlotten-burg inzwischen begutachtet hat. Er schreibt darüber wörtlich: „Die drei Danziger Probedrucke sind echt, wie solche in Privathand kommen, ist mir aber nicht erklärlich -.
Nach dieser Auskunft müsste man fasst annehmen, dass die Reichsdruckerei derartige Probedrucke wirklich hätte anfertigen lassen. Wir sind nun aber heute in der Lage, feststellen zu können, dass dem ganz und gar nicht so ist, sondern man hat es vielmehr bei den erwähnten Marken mit durchaus wertlosen Erzeugnissen irgendeiner Spekulanten zu tun. Im Reichspostministerium sind in der Angelegenheit auf Grund unserer ersten Veröffentlichung umfangreiche Untersuchungen nach etwaigen Tätern angestellt worden, die nun beendet sind und deren Ergebnis das Rätsel der angeblichen Probedrucke soweit erforderlich aufklärt.
Der Präsident der Post- und Telegraphenverwaltung der Freien Stadt Danzig teilt uns dazu mit, dass nach den Ermittlungen des Reichspostministeriums Postfreimarken zu 5 Pfennig braun, 10 Pfennig orange und 40 Pfennig zweifarbig in der Reichsdruckerei nicht mit dem Aufdrucke „Danzig“ versehen worden sind. Ein Auftrag zum Überdrucken solcher Marken sei auch von Danzig aus nicht erteilt worden. Die in dem Aufsatz angeführten Freimarken wären mithin nicht als Probedrucke anzusehen, sondern wie wären Fälschungen, die keinen Sammlerwert besitzen.
Verstecke deine Sammlung sorgfältig; man wird schließlich glauben, dass sie sehr wertvoll ist.