>> >> >> Kriegsbeginn in Danzig am 1.September 1939
[Gunter Deinert]
Weil es mir m kalt wurde, lehnte ich die Flügel des Doppelfensters. die nach innen aufgingen, an. Eine Weil später gab es einen furchtbar Knall, die Fensterflügel schlugen mir ins Gesicht. War war geschehen?
Weil sieh dann später herausstellte, was es der erste Schuss der Schleswig-Holstein zur Westerplatte, d.h., der Beginn des 2. Weltkrieges. Das Schiff muss wohl in der Nacht bis zur Festung Weichselmünde verholt haben und begann von dort mit der Beschießung der Westerplatte.
Schnell zogen wir uns an gingen in den Keller. Hier trafen wir schon mehrere Hausbewohner, es herrschte grobe Aufregung. Das Schießen wurde immer stärker. Mein Vater hatte auf der Straße erfahren, dass der Krieg mit Polen begonnen hatte und Danzig wieder zum Deutschen Reich gehörte. Es wurden auch schon Extra-Blätter verteilt. Aus Sicherheitsgründen durften wir den Keller nicht verlassen. Man vermutete auf der Westerplatte große Mengen von Munition, und bei einer Explosion war die Gefahr für Neufahrwasser sehr groß. Noch am I. September wurden wir evakuiert. Meine Eltern packten ein paar Sachen zusammen, und wir zogen zu den Großeltern nach Reichskolonie. Hier wurde es jedoch zu eng, und wir kamen bei Verwandten, die in Oliva ein eigenes Haus besaßen, unter. Oliva ist von der Westerplatte ca. 8 Kilometer entfernt.
Aus dem Volksempfänger und auch aus der Zeitung erfuhren wir von dem Kriegsgeschehen und auch von der „Heimkehr Danzigs ins Reich“, Fast täglich wagten wir uns in die Ehe von Neufahrwasser.
So konnte ich auch vom Paul-Beneke-Weg aus den Stuka-Luftangriff auf die Westerplatte miterleben. Mein Vater heilt sieh jeden Tag in Neufahrwasser auf. Er hat auch vom Bodenfenster unseres Wohnhauses aus gesehen, wie polnische Soldaten am 7. September aus einem Bunker auf der Westerplatte die weiße Fahne zum Zeichen der Kapitulation zeigten.
Nachdem die Kapitulation der Westerplatte allgemein bekannt wurde, kehrten auch schon die evakuierten bekannt wurde, kehrten auch schon die evakuierten Bewohner nach Neufahrwasser zurück. In unserer Wohnung sah es schlimm aus. Alle Fensterschieben zur Hofseite waren entzwei, überall in der Wohnung lagen Glasscherben; Kuchengeschirr was aus dem Schrank gefallen und zerbrochen, Einmachgläser in der Speisekammer aus den Regalen gefallen. Über unserem Küchenherd sahen wir Einschüsse, die wohl von Gewehr-der MG-Kugeln der polnischen Soldaten von der Westerplatte stammten.
Ich machte mich auf den Weg zum Hafenkanal um besser zur Westerplatte schauen zu können.
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Arge Danzig, Rundschreiben 203, 2. Quartal 2004, Seite 1362.
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Added: 18/07/2007
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