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Eine seltene Danzig-Abart

Weitere Einzelheiten zu dieser Firma: Es handelt sich um die Konserven- und Marmeladenfabrik Deg-ner & Ilgner GmbH, die am Englischen Damm 1 ihren Sitz hatte. Aus diesen Angaben ist allerdings die Firmenbezeichnung DAGOMA nicht zu entschlüsseln. Wer kann die Abkürzung erläutern?

Neue Stempel und Neues zur Danziger Postgeschichte
(Anton Auffeiberg)

Die intensive Durchsicht der vorhandenen Unterlagen im Rahmen der Neubearbeitung des Bandes 1 des Stempelkataloges hat wieder einige neue Fakten zu Tage gefördert, über die ich hier kurz informieren möchte.

Zunächst fand ich in der Sammlung von Herrn Wolff einen Beleg mit dem hier abgebildeten (großen) Zweikreisstempel von Mariensee. Es handelt sich um eine Mitteilung des Pfarradministrators von Mariensee an den Domherrn und Dekan in Danzig vom 12.12.1844. Der Brief trägt zudem einen Ausgabestempel von Danzig.

Erstaunlich ist nicht nur der bisher auch in der Fachliteratur völlig unbekannte Stempel, sondern auch das Datum, da für Mariensee eine Postanstalt bislang erst ab 1.2.1852 bekannt war.

Das Datum 1.2.1852 ist verbürgt. An diesem Tage wurde die Postanstalt von (Groß) Czapielken nach Mariensee verlegt, wobei auch der Vierringstempel 292 übernommen wurde. Als Erststempel kommt ab diesem Zeitpunkt der Rechteckstempel vor.

Wie der oben angeführte Beleg zeigt, muß es auch davor schon einmal eine Postanstalt in Mariensee gegeben haben. Der Stempel ist für diese Zeit typisch (siehe auch Groß Czapielken und Rosenberg). Vermutlich hat sich diese Postanstalt wegen der Nähe von Groß Czapielken (10 km entfernt) nicht rentiert, so dass sie wieder geschlossen wurde und vielleicht nur (sehr) kurze Zeit bestanden hat.

In Frage gestellt werden kann der nunmehr vorliegende Sachverhalt wohl kaum, da zu viel für ihn spricht. Im übrigen hätte der Beleg, falls es Mariensee damals (noch) nicht gegeben hätte, den Stempel der für Mariensee dann zuständigen Postanstalt (das wäre wohl Gross Czapielken gewesen) tragen müssen.

Aufgrund vorliegender Unterlagen kann die Zeit einer Postanstalt in Mariensee wie folgt eingegrenzt werden: Einrichtung nach 1842, Schließung vor 15.11.1850. Ich hoffe, diese Zeitspanne nach Sichtung weiterer Unterlagen noch enger ziehen zu können.

Eine frühere Posttätigkeit könnte es auch in Schöneberg gegeben haben. Bekannt ist, daß am 1.10.1828 in Käsemark eine Briefsammlung eingerichtet wurde. Am gleichen Tage soll (nach Münzberg) in Schönberg (Kreis Karthaus) eine Postexpedition geschlossen worden sein. Herr Schaffrath hatte seinerzeit vermutet, daß es statt Schönberg wohl Schöneberg heißen müsse. In der Tat ist das zeitliche und räumliche Zusammentreffen (Schöneberg ist nur 5 km von Käsemark entfernt) sehr „verdächtig".

Ich habe noch nicht ermitteln können, ob der (vermutliche) Fehler nun bei Münzberg oder bei der preußischen Post (Veröffentlichung im Circulare Nr. 37 vom 4.11.1828) liegt. Unser Mitglied Kohl hatte bei einer Nachprüfung im Postmuseum in Frankfurt/Main leider keinen Erfolg, da der Band des Jahrgangs 1828 dort nicht vorhanden ist. Ein Datum für die Eröffnung dieser Postanstalt liegt nicht vor. Er müßte nach dem 1.7.1825 liegen.

Eine gewisse Bestätigung für die genannte These fand ich jedoch im Werk von Marhuch. Dieser gibt für „unser" Schöneberg (Weichsel, Kr. Marienburg) an: Schließung vor 1850. Danach dürfte es doch früher schon mal eine Postanstalt in Schöneberg gegeben haben. Dann müsste es hier einen Zweizeilenstempel geben (wie übrigens auch von Käsemark).

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Arge Danzig, Rundschreiben 186, Dezember 1999, Seite 1142.


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Added: 20/11/2015
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