>> Kleine Stempelkunde von Danzig
Teil 4: Aushilfsmaßnahmen
Bei größeren Orten war das aber kein Problem. So sind zum Beispiel auch von Zoppot Änderungen an Stempeln vorgenommen worden, die aber nicht zu Aushilfsmaßnahmen geführt haben, weil andere Stempel als Aushilfe zur Verfügung standen.
Das Gebiet der Aushilfsmaßnahmen ist sehr umfangreich. Ich möchte die Stempel — weil die Begründungen so gegeben sind — anhand der oben genannten Anlässe in Blöcken darstellen; der "rote Faden" hält sich also in erster Linie an Ursachen, erst danach an eine chronologische Darstellung:
Block 1: Aushilfsmaßnahmen wegen Änderung der Datumszeilen
1.1 Änderungen Anfang 1920
1.2 Änderungen Ende 1929/Anfang 1930
1.3 Änderungen Anfang 1940
1.4 Sonstige Änderungen zwischendurch
Block 2: Aushilfsmaßnahmen wegen verspäteter Lieferung neuer Stempel
Block 3: Aushilfsmaßnahmen wegen Änderung/Ergänzung von Stempeln
3.1 Entfernung von „Freie Stadt" im Herbst 1939
3.2 Einfügung von Postleitzahlen Ende 1944 / Anfang 1945
Technische Änderungen an den Metallstempeln (nur diese werden hier behandelt), wie z.B. Einsatz neuer Stundenzahlen für 24-Stunden-Zeit oder Aptierungen, konnten nur in einer feinmechanischen Werkstatt bzw. einer Stempelfabrik vorgenommen werden, was einige Tage dauerte. Während dieser Zeit mußten Postanstalten, die nur diesen einen Stempel besaßen, zu Aushilfsmaßnahmen greifen. Es kann aber auch nicht ausgeschlossen werden, daß in Einzelfällen technisch „versierte" Post-beamte Veränderungen an den Stempeln vornahmen; erkennbar sind solche Fälle bisher nicht.
Grundsätzlich kann man vier verschiedene Arten von Aushilfsmaßnahmen erkennen:
1. Handschriftliche Entwertungen,
2. Verwendung des Dienstsiegels allein oder in Verbindung mit einer anderen Maßnahme,
3. Verwendung eines im Postbetrieb ansonsten für andere Zwecke benutzten Formular-Stempels,
4. Verwendung eines Korkstempels.
Die „Aushilfszeiten" sind unterschiedlich lang und reichen von einigen Tagen bis zu mehreren Wochen. Gründe für die Unterschiede werden der Transportweg, die unterschiedlich starke Beschäfti-gungslage in der Werkstatt bzw. die Art der Werkstatt selbst gewesen sein.
Arge Danzig, Rundschreiben 184, Literaturbeilage 985d, 15.Juni 1999, Seite 56.
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Added: 19/11/2015
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