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Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 202 - 1. Quartal 2004 » Arge Danzig - Rundschreiben Nr. 202.

RR Nr. 3 vom 18.1.1923:

Danziger Neudrucke. Was die O.P.D. dazu sag!.

Zu dem Aufsatz „Danziger Neudrucke" in Nr. 2 der ..Briefmarken-Rundschau" vom II. d.M. schreibt uns die Post- und Telegraphenverwaltung der freien Stadt Danzig:

...Es besteht zunächst keinesfalls die Absicht, die kleinen Werte der Flugpostmarken eingehen zu lassen. Die Marken sind in Ermangelung des bishe­rigen Wasserzeichenpapiers mit Absicht auf dem neuen Wasserzeichenpapier nachgedruckt worden. Der längst geplante Neudruck hat wegen Uebcr- lastung der Druckerei hinausgeschoben werden müssen. Aus demselben Grunde konnten die Mar­ken auch nur in so verhältnismäßig geringer Zahl gedruckt werden, dass sie bei der gesteigerten Nachfrage aus Sammler- und Händlerkreisen bald vergriffen waren. Die Flugpostmarken sind etwa zwei Wochen lang bei der Markenvertriebsstelle der Ober-Postkasse nicht bloß an Händler, sondern an jedermann verkauft worden. Zu einer Beliefe­rung aller Postanstalten reichten die bisher gedruck­ten Mengen nicht aus. Sobald sich Gelegenheit bie­tet, werden wir mit dem Drucken der Flugpostmar­ken fortfahren, so dass auch die bisher unbefriedig­ten Interessenten ihren Bedarf bei der Markenvertriebsstelle der Ober-Postkasse und an den Postschaltern decken können. Da die Flugpostmarken auch zum Freimachen von anderen als Flugpostsen­dungen benutzt werden können, wird dem Publi­kum Gelegenheit gegeben, die kleinen Werte der Flugpostmarken anstelle der eingegangenen sonsti­gen kleinen Markenwerte zum Ausgleich beim Freimachen zu benutzen. Im übrigen ruht der Flug­postdienst keinesfalls allgemein seit dem verflosse­nen Herbst. Der Flugpostverkehr Königsberg- Moskau. den wir von hier aus mit benutzen, ist nach ganz kurzer Unterbrechung seit 2. Januar wie­der aufgenommen und der Flugdienst Danzig- Warschau ruht erst seit kurzer Zeit.

Es handelt sich bei den nachgedruckten Flugpostmarken somit keinesfalls um amtliche Neudru­cke, sondern um gültige Marken des laufenden Ver­kehrs, und damit dürften die Folgerungen, die in dem eingangs erwähnten Aufsatze an die Tatsache geknüpft werden, sich zum mindesten als irrig er­weisen.

Nachschrift der Redaktion (der BR):
Die Entgegnung der O.P.D. auf unseren Artikel ist sehr dankenswert.

Wir lassen uns gern belehren und stellen hiermit fest, dass wir die Flugpostmarken sämtlicher Werte auf neuem Wasserzeichenpapier gern als vollgülti­ge Marken ansehen und melden wollen, d.h. sobald sie wie die O.P.D. verspricht wirklich dem Pub­likum an den Postschaltern zugänglich gemacht und nicht nur auf Bestellung an Eingeweihte abgesetzt werden.

Die O.P.D. irrt sieh aber, wenn sie schreibt, die Flugpostmarken wären etwa zwei Wochen lang bei der Markenvertriebsstelle an jedermann verkauft worden. Die dortigen Damen haben die Sätze nach unseren Feststellungen nämlich nur am 4., 5. und 7. Januar „vorrätig" gehabt und verkauft. Am Diens­tag, den 8. Januar, wurde einem Boten unserer Ex­pedition. der für Frankierungszwecke von B.-R.­Nummern an Abonnenten, die ausdrücklich für Flugpostmarken Frankatur bezahlt haben, mitge­teilt, die Marken wären schon völlig vergriffen.

RR Nr. 6 vom 8.2.1923:

Flugpost.

... Seit etwa 14 lägen kommen nun auch sehr tropfenweise und vorerst nur an wenigen Postschaltern Danzigs die nachgedruckten Flugpostwerte zu 40 Pfg. - 2 Mk. auf dem neuen Wasserzeichenpapier zum rationierten Verkauf an das Publikum, die gleichfalls nachgedruckten Werte 10 Mk. und 5 Mk. sind seit dem 5. d.M. jedoch vorläufig nur an der Oberpostkasse zu haben. Wir sehen vielleicht nicht mit Unrecht in der jetzigen gemeinen Abgabe an das Publikum ein Ergebnis unserer früheren Be­anstandungen. die ja unseren Lesern bekannt sind. Da die ganze ursprünglich auf private Bestellung nachgedruckte Serie auf dem neuen Wasserzeichen­papier nun allgemein verausgabt wurde und auch für Frankierungszwecke jeder Art Gültigkeit hat. müssen wir sie als amtliche verausgabt heute gleichfalls hier verzeichnen. Die Farben wechseln sehr in der Tönung. Sie fallen zum Teil etwas ab­weichend von den ursprünglichen Auflagen aus. Wir melden also zusammenfassend:

Flugpostmarken: (durchstoch., W.-Z. herzför­mig).

40 (Pfennig) dunkelgrün, I Mk. lilarot, 2 Mk. hellbraun, 5 Mk. dunkelblau. 10 Mk. hellolivgrün.

Anmerkung der Rundschreiben-Reduktion. In der Aufzählung im letzten Satz fehlt die MiNr 113 (60 Pfg.). Das war wohl ein Versehen der Redakti­on. Die MiNr 118 (20 Mk.) ist erst ein paar läge später, am 10. Januar, erschienen.

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Arge Danzig, Rundschreiben 202, 1. Quartal 2004, Seite 1351.


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Added: 19/07/2007
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