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Ausstellerbericht

Von unserem Mitglied Gerhard Onasch erreichte uns der folgende Bericht zur Werbeausstellung in Danzig im April 1997:
Im September 1996 erhielt ich Hinweise, daß eine Ausstellung im Rahmen der 1000-Jahr-Feier Danzigs vom 18. - 26.4.1997 stattfindet. Noch im Dezember 1996 kam dann die Einladung mit den ersten Einzelheiten. Beim Treffen der ArGe Danzig am 18.1.1997, zu dem auch Sammlerfreund Edward Hadas aus Danzig angereist war, konnten alle offenen Fragen geklärt werden. Abbildungen markanter Stücke, von denen ich sogar zwei im Ausstellungskatalog wiederfand, wurden, wie gewünscht, übergeben.

Jetzt konnten die Vorbereitungen beginnen, Flugscheine, Koffer und ein Schlips wurden gekauft, und bei uns zu Hause, meine Frau hatte mir diese Reise zum Geburtstag geschenkt, wuchs die Spannung. Dann hatte ich leider am 19. März ein gesundheitliches Problem, und wir glaubten schon "Danzig ade".
Doch am 2.4.97 siegte mein Wunsch, die Reise anzutreten, und ich wurde aus dem Krankenhaus entlassen.

Am 15.4.1997 ging es um 15.25 Uhr mit der Lufthansa, die uns unterwegs eine Tasse Kaffee spendierte, nach Hamburg. Von dort mit der "Lot" (poln. Fluggesellschaft) nach Danzig/Gdansk. Ankunft 19.40 Uhr.
Auf dieser Flugstrecke gab es ein reichhaltiges Menü, und bei dem Landeanflug sahen wir Schnee in der seenreichen Kaschubei und vor Danzig ganz deutlich die Bastionen. Sammlerfreund Hadas brachte uns nach dem Haus der Telekomunikacja Polska S.A. in Langfuhr / Wrzeszcz. Dort konnten wir auf Einladung der polnischen Post wohnen und essen.

Ab 10.00 Uhr am 16.4.1997 fingen wir im Saale "Lawa Miejska" , im ersten Stock der Danziger Diele, neben dem Artushof, mit dem Aufbau der Sammlungen an. Die Rahmen waren für 16 Schaubek-Blätter ausgelegt. Andere Größen mußten etwas mit Klebestreifen arbeiten. Anschließend wurde eine dicke Glasscheibe von ca. 6-8 mm Stärke davor gestellt und mit Metallstreifen befestigt. Oben erhielt die ganze Konstruktion eine Schraubsicherung. Unsere Frauen hatten unermüdlich die Scheiben auf Hochglanz poliert.

Gegen 16.00 Uhr waren wir ganz und die Rahmen halb fertig. Aber zur Eröffnung um 19.00 Uhr war alle tipptopp.

Mit Ansprachen, Sekt und Gebäck erfolgte die Eröffnung. Alle 22 Aussteller und die 13 Komiteemitglieder waren feierlich gewandet erschienen. Man bestaunte das ausgestellte Material und knüpfte die ersten Kontakte. Viele gute Stücke wurden gezeigt. Doch das Exponat von Sammlerfreund Lech Popielewcki "Poczta w Prusach Krolewskich 1466/1793" (= Post im Königlichen Preußen 1466/1793) stellte alles andere in den Schatten. Aus dem Titel ergibt sich schon die Einmaligkeit der gezeigten Belege. Sehr beliebt und gut ausgebaut waren die Bereiche Vorphilatelie, polnische Hafenpost und Marken und Ganzsachen von Danzig 1920/39. Sammlungen der Neuzeit, der Geschichte und des Danziger Hinterlandes rundeten das Ausstellungsbild ab.
Interessant war es, das Publikum - das Ausstellungskomitee sprach von 20.000 Besuchern in der Zeit vorn 18. - 26.4.1997 - zu beobachten. Ein markanter Beleg, vielleicht sogar mit Bildteil, einzeln auf einem Blatt fand mehr Beachtung als drei hochwertige Stücke in Treppenform zusammengedrängt.

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Arge Danzig, Rundschreiben 176, 23.07.1997, Seite 1067.