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Gültigkeit der Marken MiNr DR 714/715 in Danzig
Am I8. September 1939 gab die I kulsche Reichspost Gedenkmarken zur Erinnerung an die Wiedervereinigung Danzigs mit dem Reich heraus. Die Wertstufen waren 6 und 12 Pfennig. also die Porti im Reich fier eine Postkarte bzw. einen Brief bis 20 Gramm, jeweils im Fernverkehr.
In der Verfügung Nr. 418/1939 der Reichspost heißt es u.a.: Die Marken werden vom 18. September an bei allen Postämtern und -amtsstellen - auch in Danzig - abgegeben werden.
über die Gehiekeit in Danzig ist aber nichts enthalten. In den Danziger Postarntsblättern ist weder Ober die Herausgabe noch über die Gültigkeit eine Mitteilung zu finden. Da sie dort aber verkauft wurden. ist eine Gültigkeit auch in Danzig logisch. I lierüber gibt es auch Belege: siehe folgende Abbildung eines Beleges unseres Arge-Mitgliedes Ton Hulkenberg.
Unklar ist aber noch, wie die in Danzig fremde Währung zu behandeln war, denn die Postgebühren der Reichspost wurden erst ab I. Oktober 1939 in Danzig eingeführt. Zum Zeitpunkt des Erscheinens dieser beider Marken gab es in Danzig sehr unterschiedliche Postgebühren:
1. Postkarten
a) innerhalb des Freistaat-Gebietes im Ortsverkehr 5, int Fernverkehr 10 Pfennig
b) nach Deutschland 10 Pfennig
c) nach dem Ausland 25 Pfennig
2. Briefe bis 20 Gramm
a) innerhalb des Freistaat-Gebietes im Ortsverkehr 10, im Fernverkehr 15 Pfennig
b) nach Deutschland 25 Pfennig
c) nach dem Ausland 40 Pfennig
Schon von der Portostruktur her sind also die Gebühren in Danzig und dem Deutschen Reich nicht vergleichbar. Wie also sind die 6 und 12 Reichspfennig umzusetzen (offizieller Umrechnungskurs: 1 Gulden = 70 Reichspfennige) ? Galten die Marken nur in Danzig und nach Deutschland oder auch ins übrige Ausland ?
Vielleicht ist die Situation so gewesen, wie sie Gustav Kobold (allen Infla-Sammlern bestens bekannt) in seinem Beitrag Eingliederung der Danziger Post in die Deutsche Reichspost in der Zeitschrift Die Post, Heft 10-11/1939, beschrieben hat (Meldung ebenfalls von Herrn Hulkenberg).
Herr Kobold schreibt, dass die MiNr DR 714 und 715 nicht in Mischfrankatur mit Danzig-Marken verwendet werden können und nur für Karten und Briefe im Fernverkehr zugelassen seien. Die Marken konnten also nicht im Ortsverkehr verwendet werden.
Brief nach Halle/Saale, aufgegeben (vermutlich am 21.10.39, wenige Tage nach dem Urscheinen dieser Marke) in der Poststelle Grenzdorf, abgestempelt im Leitpostamt Praust 1 am 22.10.39. Die Marke wurde als Frankatur ilr einen Brief (nach Deutschland) verwendet. Die Danziger Gebühr Ihr einen derartigen Brief hatte 25 Guldenpfennige ( = 17.5 Reichspfennige) betragen.
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Arge Danzig - Rundschreiben Nr. 200, Seite 1312.
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Added: 19/07/2007
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