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ARGE DANZIG Ev. Literaturbeilage 943
Arbeitsgemeinschaft zur Pflege und Erforschung der Danzig-Philatelie
Karl Kniep Goerdelerstraße 15 D 6200 Wiesbaden August 1992
(abgeschlossen Jan,1993)
Der bogenförmige Ganzsachen-Aufdruck "DANZIG" auf Abwegen
Für das neue Briefmarkenland Danzig gab es die ersten Briefmarken und Ganzsachen am 14.6.1920: Wertstufen der "Germania" mit waagerech-tem Aufdruck "Danzig" aus der Reichsdruckerei Berlin. Neben den neuen Danziger marken und Ganzsachen durften diejenigen des Deutschen Reiches weiterverwendet werden (= Mitläufer), sowohl allein als auch in Verbindung mit Danziger Marken. Dies war bis zum 19.7.1920 gestattet, es wurde jedoch kein sehr reger Gebrauch davon gemacht, weil die neuen Danzigmarken überall sehr begehrt waren und den Vorzug genossen.
Nicht 7erbrauchte Marken und Ganzsachen des Deutschen Reiches durften vom 20.7.1920 bis zum 2.8.1920 vom Publikum zurückgegeben werden. An den Postschaltern gab es dafür gleichwertiges Porto oder Bargeld.
Schon ab 20.8.1920 verausgabte die Danziger Post aus unüberdruckten Restbeständen von Germaniabogenware die Serie der Schrägaufdrucke ohne Änderung der Wertstufe, und aus Restbeständen von Germaniaganzsachenkarten die Serie der bogenförmigen Aufdrucke mit Änderung des Frankaturwertes auf 30 Pfg.
Die drucktechnische Ausführung oblag der Druckerei Sauer in Danzig. Hierfür brauchte man bei den Briefmarken für die Schrägaufdrucke Aufdruckplatten mit 100 Einzelklischees = 1 Bogen, dagegen mußten die Ganzsachenpostkarten für den bogenförmigen Aufdruck und die neue Wertstufe (abb. rechts) einzeln 'stück für Stück bearbeitet werden.
Bei den Ganzsachenpostkarten waren die nachstehend aufgeführten Karten vorrätig. Sie wurden für die benötigte Portostufe "Fernkarte" (= Frei-staatgebiet und Deutsches Reich) gemäß der Abbildung überdruckt.
Wertstufe der Urkarte Michel-Nr. Dt.Reich Michel-Nr. Danzig
7 1/2 Pfg. P 110 I P 6
10 Pfg. P 107 I P 7
7 1/2 Pfg. +7 1/2 Pfg. P 112 P 8
10 Pfg. + 10 Pfg. P 113 P 9
Nun ergab sich etwas Kurioses: In den verschiedenen Kartenstapeln befanden sich ganz vereinzelt ältere Ausführungen der gleichen 'iert-stufen, so P 59, P 65, P 97 bzw. P 62, P 68, P 82, P 93. Sie wurden ebenso überdruckt wie auch einige Blankokarten ohne Wertzeicheneindruck, auf die die Postkunden eine Briefmarke aufgeklebt, dann aber nicht mehr verwendet hatten. Bei der Rücknahmeaktion Ende Juli 1920 waren auch diese ungebrauchten Stücke an den Postschaltern entgegengenommen und umgetauscht worden.
Nach den bisher vorliegenden Erkenntnissen mag es etwa 40 echte Ganzsachen älterer Ausführung geben und auch etwa 15 Blankopostkarten mit aufgeklebter Marke, die gemäß der Abbildung Mitte rechts überdruckt wurden. - Mit dieser Ausarbeitung soll erstmals eine Registrierung all dieser Stücke erfolgen. Ergänzende Hinweise werden gern angenommen!
Rundschreiben 158, Literaturbeilage 943, August 1992, Seite 1.
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Added: 29/09/2015
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