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Die 10 Typen des waagerechten Zehnerklischees
Holtz schreibt (vgl. hierzu auch Seite 6 dieser Abhandlung) über den Zehner-Zinkstreifen aus dem Besitz der Landespostdirektion Danzig:
Er zeigt ebenfalls die 10 Kerntypen (Grundtypen), wie sie durch geringe Gußmängel, die Sprödigkeit des Materials und die mangelnde Homogenität der Matrizenpappe von vornherein bei den Aufdrucken in Erscheinung treten.
Obwohl Holtz anschließend nur "von den ersten Drucken" schreibt, hat Schüler in seiner Broschüre von 1960 dies auf alle Druckplatten bezogen. Schüler beschrieb die einzelnen Merkmale 7neun verschiedene), dabei z.B. Form des i-Punktes, Abstand des Punktes vom i, Schluß-strich des g, Spitze des D.
Bei der Vervielfältigung der Zehnerstreifen tauchen die gleichen Merkmale immer wieder an der gleichen Stelle auf und sind (angeblich) bei der Aufdruckplatte dann in jeder senkrechten Reihe völlig gleich.
Man braucht gar nicht mal einen kompletten Bogen der Schrägaufdrucke, es genügt meist ein Bogenteil zur Feststellung, daß die Aufdrucke in den senkrechten Bogenreihen nicht immer die gleichen Merkmale zeigen.
An einem kompletten Bogen sind die Abweichungen in den senkrechten Markenreihen noch deutlicher erkennbar, vor allem bei Aufdrucken von den Platten I, II, IV und V.
Bogenware ist in kleinen Mengen noch vorhanden von den Platten III, IV und V. Seltener sind Bögen der Platte I, und von der Platte II existieren wohl nur noch 2 oder 3 Bögen. Es liegt eine Fotografie vor von einem Bogen der Michel-Nr. 36 von Platte II.
Eine weitere Beobachtung liefert eine interessante Feststellung:
Legt man einen Bogen der Platte III neben einen Bogen der Platte I, IV oder V, fällt auf: Bei Platte III sind die Rasterbalken in fast jeder waagerechten Markenreihe viel gleichmäßiger als bei den anderen Platten. Die einfache Zeichnung soll dies verdeutlichen: Die unterbrochene Linie sind die 10 Rasterbalken, die Linie darunter ist die Kante eines Lineals.
Bei den Platten I, (II), IV und V erscheinen die waagerechten Balken-reihen geknickt, besonders zwischen der 3./4. und der 7./8. senkrechten Bogenreihe - etwa so, als seien sie "zusammengestoppelt". Sie sind!!!
Zusammenfassung
Die Schrägaufdrucke sind nicht entstanden, weil die Sternprovisorien unbeliebt waren. -Das Abtrennen der rechten und unteren Bogenränder erfolgte nicht wegen unpassender Druckmaschinen. - Aufgrund der vielen Plattenmerkmale muß es mehr als nur 12 waagerechte Klischeestreifen gegeben haben. - Der Druck von jeweils 15.000 Bögen mit anschließender Reinigung / Erneuerung stimmt rechnerisch nicht. - Der kleine Strich am Kopf des g stellt die Aussage von den "ewigen" waagerechten Zehner-klischees infrage. - Die aufgrund der waagerechten Klischeestreifen ermittelten Gemeinsamkeiten der Typen in den senkrechten Reihen stimmen oft nicht.
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Rundschreiben 161, Literaturbeilage 951, Seite 7.
Hits: 3205
Added: 14/10/2015
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