>> Maschinen-Werbestempel mit Wellenlinien
. [Anton Auffenberg]
„Normalerweise" haben die Werbetext- und Wellenlinien-Einsätze eine einheitliche Länge von 4 cm. Dies ist anhand von Abbildungen zu erken-nen, bei denen infolge starken Abdruckes die Randlinien gut erkennbar sind. Es ist aber auch festzustellen, dass viele Abdrucke mehr oder weniger in der Länge verzerrt sind: Tagesstempel sind oft in die Breite gezogen.
Vermutlich sind die Belege zu schnell durch die Maschine „gezogen" worden. Es ist aber schwer vorstellbar, dass dies auch auf die „langen" Wellenlinien-Einsätze zutrifft. Meines Erachtens kann eine „Verlängerung" um gut 1 cm dabei nicht herauskommen.
Daher meine Frage: Wer hat Belege mit deutlich erkennbaren kompletten Abdrucken des Wellenlinien-Einsatzes ? Es kommt dabei gar nicht auf gut lesbare Abdrucke an. Wichtig ist nur, dass die Länge des Einsatzes ausgemessen werden kann.
Vor- und Mitläufer
[Anton Auffenberg]
Mich bewegt seit einiger Zeit das Thema „Vor- und Mitläufer". Nicht dass ich Probleme mit dem Inhalt dieser Bezeichnungen hätte; es dürfte jedem Danzig-Sammler geläufig sein, was das bedeutet.
Viel mehr machen mir die teils sehr hohen Preise insbesondere bei den Vorläufern zu schaffen. Knallhart ausgedrückt: Eine MiNr 95 Ba mit einem Danzig-Stempel vom 9.1.1920 wertet laut Katalog 6 E - dieselbe Marke mit demselben Stempel einen Tag später 350 E, obwohl sich vom 9.1.20 auf den 10.1.20 postalisch überhaupt nichts geändert hat. Der 58-fache Preis beruht lediglich auf der Tatsache, dass am 10.1.1920 der Versailler Vertrag in Kraft getreten ist.
Die Katalog-Begründung, es handele sich um einen „Vorläufer" der Danzig-Marken, scheint mir sehr weit hergeholt. Da der Freistaat sich zu dieser Zeit überhaupt noch nicht konstituiert hatte, galten die bisherigen postalischen Verhältnisse unverän-dert weiter. Man kann doch dem Wert einer Marke nicht rein geschichtliche Bedingungen zugrunde legen, sondern meines Erachtens nur postalische.
Insofern besteht gegenüber den „Mitläufern" ein ganz entscheidender Unterschied, denn ab 14.6.1920 gab es spezielle Danziger Marken. Man hätte ab diesem Zeitpunkt auch - allerdings wohl unter erheblichen organisatorischen Schwierigkeiten - die bisherigen Marken des Deutsches Reiches außer Kraft setzen können. Die für ca. 1 Monat erlaubte Weiterverwendung schuf hier ein auch postalisch gesehen besonderes Verhältnis, das sicher eine außergewöhnliche Bewertung verdient.
Der hier „geschichtsträchtige", aber keineswegs „philatelieträchtige" 10.1.1920 weckt daher Fragen nach den postalischen Verhältnissen an diesem Tage. Wer war postalisch zuständig ? Die selbständige Post- und Telegraphenverwaltung der Freien Stadt Danzig wurde ja erst am 16.6.1920 eingerichtet, also erst nach dem Erscheinen der ersten eigenständigen Danzig-Marken.
Wer war zuständig für Markenbeschaffungen und postalische Entscheidungen ? Die OPD Danzig vielleicht ? In der Literatur (zum Beispiel bei Schüler) habe ich hierüber keine Aussagen gefunden.
Ist jemand in der Lage, hierüber Auskunft zu geben ?
Gebührentabellen
Es gibt derzeit keine Gebührentabellen für Danzig, die umfassend genug sind, die Fragen der Sammler zu beantworten. Im Michel sind die wichtigsten Gebühren aufgeführt, es fehlen aber viele bedeutsame Nebengebühren und vor allem die Luftpostzuschläge.
Unser Literaturwart, Herr Theo Henn, ist derzeit mit großem Einsatz damit beschäftigt, neue Tabellen zu erstellen. Erste Seiten liegen bei (Anlage 2). Es wird um Korrekturen bzw. Ergänzungen gebeten. Die endgültige Form (Format, Darstellung) ist noch offen. Wer hierzu bestimmte Vorstellungen hat, möge sie bitte nennen.
Die Amtsblätter der Danziger Postverwaltung liefern viele Informationen, aber nicht alle. Z.B. fehlen die Luftpostzuschläge in der Hochinflation. Wer hat hierüber Unterlagen, vielleicht aus dem Danziger Gesetzesblatt ? Bitte dringend melden !
Gefälligkeitsabstempelung „Danzig *1 z"
Im Michel-Spezial ist vermerkt, dass der Stem-pel Danzig 1 z (z in Blockschrift) auf Inflationsmarken immer falsch ist. Auch die alte Arge Danzig hat diese Abdrucke immer als „völlig wertlos" bezeichnet.
Bereits im I. Jahr ihres Bestehens hat sich der damalige Vorsitzende der Arge, Herr Wilhelm Marx, dieses Themas angenommen. Vielen älteren Arge-Mitgliedern sind diese Vorgänge wohl bekannt, für die neuen Mitglieder sei hier noch einmal eine Darstellung aus der „Sammler-Post Nr. 211936" mit der Überschrift „Amtliche Nachstempelung von Danzig-Marken ?" wiedergegeben:
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Arge Danzig, Rundschreiben 198, 10.12.2002, Seite 1288.
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Added: 04/12/2015
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