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ARGE DANZIG - - Literaturbeilage 935
Arbeitsgemeinschaft im Bund Deutscher Philatelisten e. V.
Prof.Dr. Udo E. Klein Wichernstr. 40 D 5900 Siegen 10.9.1990
Der Aufdruck bei den Danzigmarken Michel-Nr. 1-15
Die ersten Überdruckmarken der Aushilfsausgabe Mi.- Nr. 1 - 15 des Freistaates Danzig erschienen am 14.6.1920. Es handelte sich um damals im Deutschen Reich kursfähige Germania-Marken und bei den höheren Werten um Marken mit reichsgeschichtlichen Darstellungen, die alle in der Reichsdruckerei Berlin den Aufdruck des Landesnamens "Danzig" in gotischer Schrift mittels Buchdruck erhielten. Aus der Sicht der Reichsdruckerei handelte es sich um den bereits zweiten Druckauftrag für infolge des Versailler Vertrages abgetretene Gebiete. Schon am 3.4.1920 erschien nämlich die 1. Aushilfsausgabe der Allenstein Aufdrucke, (die 2. Ausgabe folgte im Mai / Juni), am 14.6.1920 kamen die obigen Danzig-Aufdrucke, am 9. und 16.7.20 die Marienwerderüberdrucke, am 20.7.20 weitere Danzig-Aufdrucke, am 1.8.20 die ersten Memel-Aufdrucke und am 13.9.20 sowie 21.12.20 schließlich die letzten Danzig-Aufdrucke und damit die späteste Ausgabe für Gebiete unter dem Versailler Vertrag. Bis 1921 erschienen noch Fiskalmarken mit "Danzig" -Aufdruck.
Alle obigen Briefmarkenaufdrucke, außer der Danzig Mi.-Nr. 14 vom 21.12.20, wurden mit immer der gleichen mattglänzenden schwarzen Druckfarbe hergestellt. Es handelt sich bei mikroskopischer Analyse mit etwa 400 -facher Vergrößerung mit Hilfe des wissenschaftlichen Mikroskopes, nicht der üblichen Stereomikroskope, um eine homogengrünliche Farbmasse mit eingestreuten braunen Pünktchen, feinsten roten und blauen Pigmentresten und feinen Bläschen, infolge nur suspendierter, also unlöslicher und trotzdem durchsichtiger Harzkristalle.
Der Ergänzungswert Mi.- Nr. 14 für Danzig hat eine neue Aufdruckfarbe, ein mattes Schwarz,welches auch mikroskopisch anders und zwar stark grünlich aussieht und durchsetzt ist mit schwarzen und blauen Pigmenten. Nur sehr wenige dieser 4-Mark Werte, auch mit etwas abweichenden Urmarkenfarben, sind noch mit dem zuvor beschriebenen mattglänzenden Schwarz angefertigt worden. Sie wurden 1987 durch Karl Kniep bekannt - 68 Exemplare in der Arge Danzig verkauft.
Der Aufdruck "Danzig" kommt mit den beiden eben beschriebenen und 2 weiteren abweichenden Druckfarben auch auf in Danzig ausgegebenen, in der Reichsdruckerei hergestellten Fracht- und Fiskalmarken vor. (Erler -Norton: Katalog der Stempelmarken von Deutschland, ORA-Verlag, Icking 1980. Herrn Martin Erler danke ich für die sehr frendliche Gelegenheit, seine umfangreiche Sammlung durchsehen zu dürfen).
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Arge Danzig, Rundschreiben 149, Literaturbeilage 935, Prof. Dr. Udo E. Klein, 10.9.1990, Seite 1.
Hits: 2974
Added: 16/10/2015
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