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Gallery » Rundschreiben 141 - 1. Quartal, 1989 » Absenderkennzeichen "Markenlochungen" aus Danzig

ARGE DANZIG 922
Arbeitsgemeinschaft im Bund Deutscher Philatelisten e. V.

Karl Kniep           Goerdelerstraße 15          D 6200 Wiesbaden             4 .1 .1989

Absenderkennzeichen "Markenlochungen" aus Danzig

Die bei Pirmen und Behörden zur rankierung der Korrespondenz vorrätigen Briefmarken konnten leicht mißbräuchlich verwendet werden (private Benutzung durch Angestellte; Diebstahl). Um dies zu verhindern, wurde bei etlichen Firmen mit umfangreicher Korrespondenz jede Marke durch Lochung kenntlich gemacht, meist mit den Anfangsbuchetaben der Firmen. Es wurde z.B. XY oder X.Y. in die Marken gelocht, wenn der Inhaber oder die Firma den Namen Xenon Yttrium führte.

Es ist vorstellbar, daß es zum Markenlochen ein ähnliches Gerät gab wie die heutigen Bürolocher; da es recht zeitaufwendig gewesen wäre, jede Marke einzeln abgetrennt zu lochen, wurden die Briefmarken-bögen nach dem Kauf vom Postamt im Firmenbüro längs oder quer an den Zahnreihen ziehharmonikaartig zu Zweifach- oder Vierfachstreifen gefaltet und dann getrennt. Nun war es möglich, solche recht stabilen Zehnerstreifen von doppelter oder vierfacher Dicke bequem unter dem "Einerklischee" von Marke zu Marke zu anhieben und hierbei jeweils zu lochen.

Dadurch entstanden Lochungen sowohl in gewohnter Schrift als auch in Spiegelschrift, je nachdem, von welcher Seite man die Lochung sehen konnte.

Dies sind die Vorstellungen des Schreiberlings dieser Zeilen; es mag sein, daß die Arge "Lochungen" eine wesentlich bessere Erklärung abgeben kann - warten wir ab!

An dieser Stelle wollen wir uns mit den Lochungen aus dem Danziger Raum befassen. - Auf die vor einem Jahr gestartete Rundfrage haben sich über 3G Mitglieder gemeldet. Die übrigen zur Verfügung stehenden Quellen waren (im folgenden mit Q 1, Q 2 usw. bczaichnet)

Q 1 Klaus Böhm 1969: "Danziger Firmendurchlochungen" (Dt. Zeitung für Briefmarkenkunde, Heft 10/1969)
Q 2 Aleksander Sekowski 1970: "Danziger Durchlochungth" (Dt. Zeitung für Briefmarkenkunde, Heft 14/1970)
Q 3 Gerhard Schüler 1971: "Danziger Firmendurchlochungen" (Beilage zum Rundschr.Nr.70 Arge Danzig)
Q 4 Gerhard Hasselhoff 1979: "Danziger Firmenlochungen" (Danzig-Stempelkatalog Band 2, Seite 128)
Q 5 Gerhard Schüler 1920: "Danziger Firmenlochungen" (Beilage zum Rundschreiben Nr. 107 Arge Danzig)
Q 6 "Danzig / Firmenlochung" (10 fotokopierte Seiten aus einer Sammlung unbekannten Ursprungs; da diese Sammlung einige unverkennbare Stücke enthält/enthielt, ist sie stückzahlmäßig in die heutige Zählung miteinbezogen worden)
Q 7 "Danziger - Firmendurchlochungen" (je 2 fotokopierte Seiten Aufstellungen und Abbildungen, die zum Teil Stücke aus Q 8 enthalten; angeblich ex Schüler; auf jeden Fall aber mit der Schülerschen Handschrift verbessert bzw. ergänzt)
Q 8 "Firmenlochungen" (2 fotokopierte Seiten mit handschriftlicher Deutung der vermuteten Firmen-namen; ex Manser-Fravi Herr Manser-Fravi, Schweiz, war einige Jahre Mitglied unse-rer Arge; die Familie wohnte schon vor dem I. Weltkrieg in Reinland bei Tiegenhof, wo sie größere Molkereibetriebe besaß. stier den Verbleib der Sammlung "Lochungen" ist nichts bekannt, vermutlich existiert sie noch, denn sie enthielt eine auffal-lend große Stückzahl der Lochung F.A./J.J., nämlich 63 (!) Stück, und die hätten ja irgendwo/irgendwie wieder auftauchen müssen)
Q 5 bis Q 2 stehen in Zusammenhang mit oder in Nachfolge von Q 4
Q 9 Heinz Schaffrath 1988: "Anmerkungen ... zur Deutung der Lochungen"

Die Anzahl der verschiedenen Lochungen stieg von Q 1 = 22 über Q 2 = 30, Q 3 = 33 und Q 4 = 38 bis auf 44 Stück der heutigen Aufstellung. Hierbei sind auch einige Firmen mit zwei verschiedenen Symbolen, wie z.B. von der gleichen Firma SPEISER und auch SCo. - Mit einer Ausnahme sind zur Kennzeichnung Buchstaben verwendet worden. Da die eine Ausnahme, die Kaffeekanne von Kaisers Kaffeegeschäft, durch ihr Ka im Alphabet an der richtigen Stelle bleibt, ist sie bei K mit aufgeführt worden.

Gemeldet wurden 548 lose Marken/Briefstücke und 44 Ganzstücke. Von diesen insgesamt 592 Objekten befindet sich meher als die Hälfte in nur 3 Sammlungen (Q 6 = 67 Stück, Sammlung Blaszczyk 121 Stück, Sammlung Kniep = 128 Stück). Es folgen die Sammlungen Friedrich/Krause/Stoye mit 21/21/20 Stück.

Sie finden Seite
2 Aufstellung nach der Häufigkeit Bewertungshinweise Seite
3 Abbildungen in alphabetischer Reihenfolge Seite
4 Firmennamen zu Seite 3 (gesichert 16 Stück, vermutlich = 8 Stück, möglich = 11 Stück, unbekannt = 9 Stück, zusammen 44 Stück) Seite
5 Diverse Abbildungen zu den Lochungen Seite
6 Diverse Abbildungen von Ganzstücken

Vielleicht gibt die hiermit vorgelegte neue Katalogisierung Anreiz zum weiteren Suchen nach Belegen! So konnten z.B. einige Ganzstücke nicht geklärt werden, weil es sich um Ansichtskarten ohne Absenderangaben handelt.

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Arge Danzig, Rundschreiben 141, Literaturbeilage 922, Karl Kniep,  4.1.1989, Seite 1.


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Added: 18/10/2015
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