btn toggle

Gallery

Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 196 - 3. Quartal 2002 » Interessante Details über die polnische Hafenpost

Sachbeiträge, Berichte

Literatur-Berichte

Als Dauerbrenner auch hier wieder die Themen, für die Literatur-Berichte schon in Arbeit oder vorgesehen sind. Wer sich zu diesen Themen äußern oder seine Mitarbeit anbieten möchte, möge sich bitte bei der Redaktion melden.

Folgende Beiträge sind derzeit angedacht:
•  Datums- und Zeitangaben bei Danzig-Stempeln
•  Dienstmarken
•  Danziger Bezirksstempel
•  Klassifikation Danziger Einschreibzettel
•  Freistempler
•  Danziger Bildpostkarten
•  Trübsbach-Briefe

Interessante Details über die polnische Hafenpost

Unser Mitglied Hans Vogels hat in der polnischen Zeitschrift Pomorskie Wiadomoki Filatelistycze (Pommersche Philatelistische Nachrichten) einen interessanten Artikel über organisatorische Vorgänge bei der Polnischen Hafenpost in Danzig veröffentlicht. Glücklicherweise hat Herr Vogels diesen Beitrag (auch) in Englisch geschrieben, so dass ich ihn mit etwas Mühe übersetzen konnte. Herr Vogels hat dankenswerter Weise zugestimmt, diesen Beitrag als Literaturbericht der Arge Danzig zu veröffentlichen.

Er liegt als Literatur-Nummer 841 diesem Rundschreiben bei.

Übungsnummern in Danzig im August/September 1939
[Klaus Böhm]

Die militärischen Vorbereitungen für den Über-fall auf Polen, bezogen auf Gdingen, liefen spätes-tens schon ab Mai 1939 unter dem Decknamen „Fall Weiß" (Grundlage bildet die „Planstudie 1939, Heft II"). Für die Luftwaffe war das Luftflottenkommando I-Berlin benannt worden, für die Marine der Gruppenbefehlshaber Ost in Kiel, für das Heer das Oberkommando der Wehrmacht / Heeresgruppe Nord.

Am 12.6.39 heißt es in einer geheimen Kommandosache:

„In der Frage Danzig ist nunmehr die Aufstellung eines Kampfverbandes in Stärke von etwa zwei Regimentern aus der Polizei unter militärischer Führung angeordnet. Diesem Verband wird die Aufgabe zufallen, Danzig vor dem Zugriff der Polen zu schützen und die Westerplatte überraschend in Besitz zu nehmen" (Aufstellung aus Polizei und Reservisten. Führer des Verbandes Generalmajor Eberhard).

Mit Anordnung vom 12.8.39 dürfen die Bezeichnungen „Landespolizeiregiment" und „Landespolizei-Artillerie-Abteilung" öffentlich gebraucht werden.

Am 22.8.39 findet im Obersalzberg eine letzte Besprechung zwischen Hitler und höheren Führern der Wehrmachtteile statt, als „Tee-Empfang" getarnt und in ziviler Kleidung.

Am 24.8.39 setzt Hitler den Angriff auf Polen für Sonnabend, den 26.8.39 fest (Überschreiten der Grenze ab 4 Uhr 30 = Y-Tag).

Die geplante TANNENBERGFEIER (!) wird am 25.8.39 abgesagt. Am selben Tag wird der Angriffsbefehl widerrufen („Die politische Lage ist verändert. Feindseligkeiten am 26.8.39 auf keinen Fall eröffnen. Aufmarsch Ost und West werden fortgesetzt").

Während der Vorbereitungsphase werden. Im Danziger Raum getarnte manöverähnliche Einsätze verschiedener Truppen- bzw. Wehrmacht- bzw. Gefolgschaftsteile stattgefunden haben. Hierüber habe ich bislang keinerlei Hinweise ermitteln können, nur den, dass der Arbeitsdienst allgemein ab 16.8.39 dem OKW (Oberkommando der Wehrmacht) unterstellt wurde.

Ich gehe davon aus, dass nach bisheriger Gepflogenheit übende Danziger Truppenteile Übungsnummern zugeteilt bekamen, die dann am Tage Y durch Feldpostnummern ersetzt werden sollten; dieses Verfahren mit 6-stelligen Übungsnummern ist bekannt aus August/September 1939 für Truppen im Reichsgebiet, auch in Ostpreußen.

Für Danziger Truppenteile sind, entsprechend vorhandener Vorlagen aus dem Reich, Feldpost-Formulare hergestellt worden, die als Absender den Begriff „Post-Nr." aufweisen. Diese sog. „Post-Nummern" entsprachen vermutlich sinngemäß einer Postverteilnummer. Sie waren 3-stellig und glichen somit dem Prinzip von Übungsnummern des Reiches.

>>  >>  >>

Arge Danzig, Rundschreiben 196, 20.6.2002, Seite 1253.


Hits: 3201

Added: 03/12/2015
Copyright: 2024 Danzig.org

Danzig