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Arge Danzg
Arbetsgemeinschaft im Bund Deutscher Philatelisten e. V.
Kari Kniep Goerdelerstraße 15 D 6200 Wiesbaden 22. März 1984
Abstempelungen Danziger Inflationsmarken --- 2. Zwischenbericht
Die in meinem Zwischenbericht vom 20.12.1985 zitierte Veröffentli-chung von Herrn Helmut Oechsner, Mitglied des Prüferbundes, im In-flabericht Nr. 132 darf an dieser Stelle reproduziert werden. Ich danke Herrn Oechsner für die gern erteilte Gemehmigung.
"Echt". "Falsch". "Gefälligkeit" bei Inflationsmarken?
Ober den Begriff "Gefälligkeit" herrscht seit einiger Zeit wieder Verwirrung, besonders bei den Entwertungen Bayerns und Danzigs während der Worinfla-tions- und Inflationszeit.
Bei der Beurteilung eines Stempelabschlages stellt sich zunächst die Frage, ob er prüfbar ist oder nicht. Abhängig von der Art der Marke ist dazu eine mehr oder weniger große Vollständigkeit des Abdrucks erforderlich. Wir eine prüfbare Vorlage folgt dann die Entscheidung "echt oder falsch". Andere Mög-lichkeiten gibt es nicht.
"Echt" ist jede Entwertung, die während der Kurszeit der Marke zu: dem im Stempel angegebenen Zeitpunkt (zeitgerechte Entwertung) mit einem echten Poststempel vorgenommen wurde, der auch für die üblichen postalischem Zwecke Verwendung fand, nämlich zur Entwertung von Briefmarken und nicht für an-dere amtliche Bestätigungen. Dabei ist es völlig gleichgültig, ob dies ;im Rah-men des normalen Postdienstes oder zu Sammelzwecken (Gefälligkeit) (erfolgte. Einen Unterschied kann bei einer losen Marke niemand mehr feststellen..
"Falsch" sind alle Entwertungen, die mit gefälschten Stempeln gemacht wurden oder aber - und dies ist bei den Inflationsausgaben des Deutschem Reiches am häufigsten der . Fall - mit in der Zeitangabe rückdatierten 1% Post stempeln ¹). ²) . Diese Rückdatierungen wurden oft schon kurz nach 1923 ausigeführt, als erkannt wurde, daß bestimmte Sorten gestempelter Inflationsmarken nicht aufzutreiben waren, andererseits ungebrauchte Marken tonnenweise zur. Verfü-gung standen. Der Hinweis eines alten Sammlers, er habe eine Marke, schon über fünfzig Jahre in seinem Besitz und daher müsse sie echt sein„ :besagt daher gar nichts.
Nach diesen Kriterien sind die Marken des Deutschen Reiches eindeütig Rerüfbar. Bei den Dienstmarken Württembergs tauchen aber Entwertungen auf, (die der obigen Definition in einem Punkt nicht entsprechen. Es sind dies die soYrfenann-ten Innendienststempel. die normalerweise nicht zum Entwerten von Marken. sondern zu amtlichen Bestätigungen auf Formularen verwendet wurden.. Ferner gibt es zwei Stempel. die speziell und ausschließlich zum massenhaftem !bogen-weisen Entwerten von Marken zu Sammelzwecken angefertigt worden sind ³) . Derart gestempelte Marken sind häufig, wenig beliebt und daher wesentlich billiger als solche der Kategorie "echt". Sie werden auch unter dem Sammelbegriff "Gefälligkeit" geführt, denn sie sind zeitgerecht, nur mit dem alber er-wähnten Manko (Prüfzeichen schraffierter Kreis).
Der Grund, warum die sonst so sparsame württembergische und nocih mehr die bayrische Post nee. besondere Stempel anfertigen ließ, hängt mixt: einem Novum im deutschen Markenwesen zusammen, der Ausgabe der ersten Sondiermar-ken 1906 bzw. 1911. Diese Jubiläumsmarken sollten besonders sauber gestempelt -werden, befanden sich doch die Abbildungen einer Art Hoheitszeichien bzw.
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Rundschreiben 122, Abstempelungen Danziger Inflationsmarken--- 2. Zwischenbericht, Seite 1.
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Added: 31/10/2015
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