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Forschung: Marken
Nehmen Sie nicht grundsätzlich alles, was in diversen Katalogen steht, als der Weisheit letzten Schluß. Oft sind es nur Kleinigkeiten, oft wird man - was durchaus keine Schande ist - erst von Außenstehenden aufmerksam gemacht; hierfür zwei kleine Beispiele: im "Michel" ist als Erscheinungsdatum für die Luftpostserie 202-206 nur Juni 1924 angege-ben, die Marken erschienen lt. unserem Handbuch am 5.6.1924. - Für die nächste Luftpostserie war bis vor kurzem als Ersttag der 25.10.1935 vermerkt, lt. unserem Handbuch und einem vorgelegten echt gelaufenen Brief ist es aber der 24.10.1935 gewesen, jetzt im Katalog berichtigt.
Für die geplante Neukatalogisierung haben Herr Stoye und Herr Strohbusch ihre Mitarbeit zugesagt. Vorab sind aber noch einige Sachen abzuklären:
a) Die Marken 1-15 sind zwar in unserem Handbuch auf 13 DIN A 4-Seiten mehr als nur eingehend beschrieben worden (von Herrn C. Michaelis), es besteht jedoch eine gravierende Lücke. Maßgeblich für uns Danzig-sammler ist lediglich der Aufdruck "Danzig", und über diesen wird lediglich an einer einzigen Stelle kurz erwähnt, er sei anfangs 15,5 mm, später 15 mm lang. Wer kann dies mit Hilfe von Stempeldaten bekräftigen oder widerlegen? Anmerkung: Die Abmessungen erscheinen etwas geringe-7 wenn man als rechten Endmeßpunkt die rechte obere Ecke des g ringen, nimmt, aber die Tatsache von einem halben Millimeter Differenz bleibt bestehen. Angeblich wurde dies zuerst festgestellt bei Nr. 13 und 15.
Wer forscht hier ein bißchen?
b) Herr Dr. Bohne, der Experte für Fälschungsbekämpfung des Sammelgebiets Deutschland in USA, hat anläßlich eines Deutschlandbesuchs seine Schrägdruckfälschungen zur Abstimmung mitgebracht. - Über einen "Probedruck" der Nr. 48 liegt ein Gutachten bei. Die Marke ist aufgrund einer Expertise etwa 1978 für 17.000 DM angekauft und sollte 1981 verkauft werden.
c) Über die Nr. 87 "ohne Gründruck" ist ja schcn in unserem Kreis einiges geschrieben worden. Der belgische Schwarzhändler D. versucht immer noch, sein Exemplar an den Mann zu bringen. Zwar ist er inzwischen von den stolzen 12.000 DM auf 6.000 DM-heruntergegangen, aber das ist immer noch 6.000 % zu teuer; (Hätten Sie in der Schule besser aufgepaßt, als die Prozentrechnung dranwar, könnten Sie jetzt gleich im Kopf ausrechnen, wie der richtige Wert der Marke wäre.)
d) Gelegentlich wird eine Marke vorgelegt wie die links abgebildete "mit senkrechter Automatenzähnung". Diese Erklärung ist alsch. Es sind dies Marken mit Kammzähnug, und je nachdem, ob der "Kamm" von links nach rechts marschiert, von rechts nach links, von oben nach unten, von unten nach oben, kommt es vor, daß der Kamm die erste Bogenreihenicht richtig "trifft", er wird dann korrigiert. Dadurch entstehen zu kurze Marken (die nicht immer gleich auffallen) oder, wie hier, zu lange Marken.
e) Das Plattenmerkmal bei den 1-Guldenmarken ab 1924 auf Feld 42, die 1 Doppelprägung der Buchstaben CI von Oliva, links unten im schwarzen Mittelstück, ist bekannt von den Nrn. 207e 212b, 231, 297 und Deutsches Reich 728x, y, nicht aber von 212a und 230. Es sind daher zwei verschiedene Druckplatten möglich. Wer untersucht einmal Mittelstücke von 212 a und b, ob winzige, Abweichungen zu finden sind? Die Bezeichnung DD für dies Merkmal wird in DP (Doppelprägung) geändert werden.
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Arge Danzig, Rundschreiben 119, 25.9.1983, Seite 646.
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Added: 05/12/2015
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