>> Norbert Wings: Die Geschichte der Stadt Danzig
1764 wurde mit Hilfe von Katharina II. von Russland der polnische Graf Stanislaw August Poniatowski auf den polnischen Thron gehoben. Danzig musste sich dabei zu einem erneuten Opfer entschließen und 20.000 Dukaten als sogenanntes „Königsgeschenk" abliefern. Weit größerer Schaden aber entstand der Stadt durch die Zwistigkeit mit dem König von Preußen, wo bei der ersten Teilung Polens 1772 auch Gebiete von Danzig an Preußen fielen.
1774 verlor Danzig seinen Hafen an Preußen und war somit seiner wichtigsten Erwerbsquelle, dem Handel, beraubt. Der machtlose polnische König konnte der Stadt keine Hilfe bringen und so dauerte der Druck bis zur Zweiteilung Polens durch die Preußen an.
1793 wurde Danzig nach kurzer Gegenwehr, nachdem es 340 Jahre seine Souveränität unter polnischem Schutz behauptet hatte, von Preußen unterworfen. Nach der Besetzung Danzigs durch General Raumer huldigte (unter massivem Druck) Danzig am 7. Mai 1793 dem König von Preußen.
Nach den Siegen Napoleons über die Preußen 1806 bei Jena und Auerstädt zogen die Franzosen auch gegen Danzig und besetzten es am 27. Mai 1807.
Der siegreiche Marschall Lefevre erhielt von Napoleon den Titel eines „Herzogs von Danzig". Der Stadt wurden 2.000.000 Franken Kriegsschuld aufgebürdet. Herzog Lefevre forderte 400.000 Franken Tribut, die er auch erhielt.
Auf Befehl Napoleons erhielt die Stadt ihre Unabhängigkeit zurück, Danzig wurde zum Freistaat erklärt (das Stadtgebiet und zwei Meilen um die Stadt herum). Für diese Gunst forderte Napoleon weitere 10.000.000 Franken. In Wirklichkeit wurde Danzig ein französischer Stützpunkt und ein einziges Waffenlager.
Infolge der Niederlage Napoleons in Russland gelangten 1813 die siegreichen russischen Truppen mit ihren preußischen Verbündeten vor die Stadt. Nach fast einjähriger Belagerung ergab sich der französische General Rapp im Januar 1814. Am 3. Februar 1814 erhielt der Senat der Stadt die Anzeige, dass die Stadt aufgehört hat, ein Freistaat zu sein.
Danzig konnte sich von den sieben Kriegsjahren bis zur ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts nicht erholen. Erst unter seinem Oberbürgermeister Winter (1863-1890) gelang der wirtschaftliche Aufschwung. So konnten besonders auf dem sozialen Gebiet große Fortschritte erzielt werden, wie die Umorganisierung des Volksschulwesens und Verbesserungen im Gesundheitswesen (Wasserversorgung und Kanalisation).
Danzig verblieb bis zur Reichsgründung unter preußischer Herrschaft und wurde 1871 dem Deutschen Reich einverleibt.
Nach der Zerschlagung des deutschen Kaiserreiches wurde Danzig 1920 zum Protektorat des Völkerbundes und zur „Freien Stadt" erklärt.
Die Stadt erhält eine Fläche von 1888 qkm und hat zu diesem Zeitpunkt 360.000. Einwohner.
1932 begann in Danzig, wie im übrigen Deutschland, die Nationalsozialistische Aera, die mit der Anirektion Danzigs durch Großdeutschland 1939 ihren Höhepunkt hatte.
Im Zweiten Weltkrieg hatte Danzig schwer unter der Last des Krieges zu leiden und wurde durch die Rote Armee fast völlig zerstört.
1945 erhält Polen laut Potsdamer Abkommen Danzig zurück und bekommt seinen alten Namen „Gdansk".
Mit meiner Auflistung der Danziger Geschichte erhebe ich keinen Anspruch auf Vollständigkeit, es soll nur ein Streifzug sein.
Rundschreiben 194, Literaturbeilage 838, 15. Dezember 2001, Seite 4.
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Added: 02/12/2015
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