>> >> >> Beilage zum Rundschreiben Nr. 111
Es kann nur immer wieder gewarnt werden, vermeintliche Seltenheiten zu erwerben, die dann doch keine sind. Zum Teil können die Händler selbst nichts dafür (zum Teil!!), weil sie das Objekt guten Glaubens erworben bzw. in Kommission genommen haben.
Mir selbst wurden von einem durch und durch seriösen Händler Nr. 67DD (Doppeldruck des Markenbildes) und D 38DD (Doppelter Alifdruck DM) an-geboten, die aber eben nichts weiter waren als etwas im Druck dick oder fett geratene Normalmarken.
So haben sich auch die in Braunschweig versammelten Herren köstlich amüsiert über meine 5-Gulden-Marke Nr. 192 (siehe vorn), die ich samt meinen übrigen Fälschungsbelegen zum Vorzeigen mitgenommen hatte.
Weiteres siehe im Verzeichnis der "gesammelten Werke" über die Nr. 87 "ohne Gründruck". - Größte Vorsicht ist auch geboten bei den Farben der Nrn. 11, 12 und 219.
Erheiternd war auch die Anfrage eines Herrn A. Rieck in der DBZ (vielleicht war es die Ausgabe vom 1. April?). Herr Schrumpf hatte den kleinen Artikel mitgebracht, demzufolge Herr Rieck den Stempel "Gebt für die Winterhilfe, Opfert" auf einer Nr. 194 für eine Aufdruckabart der WHW-Marke von 1934 hielt (Mi.Nr. 238). Das "Braunschweiger Gelächter" hierüber hallt mir noch in den Ohren.
Damit sind wir nun schon mitten drin in unserem zweiten Danziger Treffen am gestrigen Tage in Braunschweig.
Die Idee "Braunschweig" hatte vor einem Jahr Herr Deinert. Nach diversen Schreibereien stand es schon in unserem Februar-Rundschreiben: Die Arge Danzig trifft sich am 10. Mai 10 Uhr in Braunschweig in der Stadthalle. Drei Herren hatten leider nur gehofft zu kommen: Herr Mencke mußte kurzfristig absagen; Herr Neuß hatte bei dem vielbeschäftigten Herrn Deinert hinterlassen, am Braunschweiger Bahnhof abgeholt zu werden; Herr Deinert sprach mehrere Herren an, konnte aber Herrn. Neuß leider nicht ausmachen; Herr Hillenbrand wollte, aus Polen kommend, zu uns stoßen - er wurde ein Opfer der verstärkten Grenzkontrollen und kam erst gegen Abend in Braunschweig an, als schon alles zu Ende war.
Herr Deinert und Herr Runge, beide Vorstandsmitglieder des Braunschweiger Vereins, hatten außer der Ausrichtung unseres Arge-Treffens erhebliche Arbeit mit der Ausstellung an sich. Dies kann nur der ermessen, der schon einmal eine Ausstellung von der Planung bis zum Abbau mitge-macht hat. Dieses Vergnügen hatte ich bereits zweimal, und da dauerte das Aufstellen der Gerüste vom Abend bis zum Morgengrauen.
Unseren ganz besonderen Dank den Herren Deinert und Runge. Herr Deinert hatte noch als Souvenir für die Braunschweiger Danzig-Fans eine nette Fotomontage als Postkarte geschaffen - ein sehr treffendes Objekt für unsere "Geschichte der Arge Danzig".
Wenige Tage vor unserem Treffen hatte ich von Herrn Deinert gehört, daß einige Herren bereits am Abend des 9. Mai in Braunschweig sein würden, und so hatte ich über Herrn Deinert die bereits am 9. Mai anwesend sein werdenden Herren zum Abendesssen geladen. Wir trafen uns gegen 19 Uhr und saßen in zwei starren Fronten gegenüber:
Nicht-Danziger: Herr Martin Herr Pauli Herr Schüler
Danziger: Herr Kniep Frau Martin Herr Deinert
Nach Erledigung ihrer ausstellunglichen Pflichten stießen auch Frau Deinert und Frau und Herr Runge zu uns. Damit waren die echten Danziger Boofkes und Marjellchens nun mit 5:4 in der Überzahl. Herr Runge hatte kaum Zeit gehabt, sich von einer gesundheitlichen Attacke zu erholen. Trotzdem war er auch am Sonntag "in alter Frische" dabei. - Frau Runge und Frau Martin entdeckten, daß sie - wenn auch mit 10 Jahren Abstand -die gleichen Lehrerinnen und Lehrer an der Victoria-Schule in Danzig in der Holzgasse geärgert hatten.
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Arge Danzig, Rundschreiben 111, 11. Mai 1981, Seite 589.
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Added: 09/12/2015
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