Stempelrätsel
Wie wär's mit ein wenig Auflockerung ? In einer Auswahlsendung fand ich den als Teilabschlag abgebildeten Stempel.
Nun bitte ich alle ernsthaften Stempelsammler und -forscher: Um welchen Stempel handelt es sich ? Aber bitte, bemühen Sie sich ehrlich und pfuschen Sie nicht. Damit Sie nun nicht drei Monate bis zum nächsten Rundschreiben auf die Lösung warten müssen, fin-den Sie diese auf Seite 1207.
Zweikreisstempel Danzig-Weichselmünde
Der Zweikreisstempel Danzig-Weichselmünde a (Katalog Nr. 4.0) war bisher nur als Probeabdruck der Stempelfabrik, so wie er im Katalog abgebildet ist, bekannt. Erfahrungsgemäß wurden die Stempel ca. 7 bis 10 Tage danach C bei der jeweiligen Postanstalt in Betrieb genommen.
Nun legt Herr Deininger den ersten echt gelaufenen Beleg mit Datum 21.1.41 vor. Der Seltenheit entsprechend werden vorerst 500 Punkte angesetzt.
Wie dieses Beispiel zeigt, werden Belege aus den Jahren 1939-1945 immer noch sehr stiefmütterlich behandelt, denn die Postanstalt Weichselmünde hat von Mitte 1940 bis 1945 als Poststelle (I) bestanden - und nun erst der erste Beleg !
So fehlen auch von Nogathaupt (neuer Name von Pieckel) ebenfalls noch Belege, desgleichen von Altmünsterberg (etwa ab Herbst 1943). Auch sind von einer ganzen Reihe von Orten aus den Jahren 1942 bis 1945 keine oder fast keine Stempel bekannt. Daher Augen auf, denn oft sind derartige Belege unter dem Stichwort „Deutsches Reich" zu suchen.
Neues Druckdatum bei MiNr. 216x
Unser Mitglied Willy Deiniger legte den abgebildeten senkrechten Fünferstreifen der MiNr. 216x aus der linken unteren Ecke vor. Darauf ist neben Feld 61 die „HAN" 2711 abgedruckt, die bei dieser Marke bisher nicht bekannt war.
Herr Deininger vertrat nun die Meinung, dass es die „HAN" 271, die für diese Marke im Katalog genannt wird, gar nicht gibt. Es handele sich dabei um einen immer wieder abgeschriebenen Fehler. Diese Marke ist am 19.2.27 in aller Eile, wie Herr Deiniger schreibt, verausgabt worden, obwohl das Porto für die einfache Drucksachengebühr bereits am 10.2.27 auf 3 Pfennige herabgesetzt worden war. Wenn die Marke tatsächlich schon im Januar 1927 gedruckt worden wäre, hätte sie am 10.2.27 sicher am Schalter vorgelegen.
Über dieses Thema ist auf der Hauptversammlung in Wuppertal ausgiebig diskutiert worden. Herr Dr. Oechsner sagte, dass die Stücke mit „HAN" sehr selten und nicht umfassend belegt seien. Man sollte einen Neuanfang wagen und nur das akzeptieren, was auch vorgelegen habe.
Wie dem auch sei: Die Diskussion darum, ob es die „HAN" 271 gegeben hat oder nicht, ist inzwischen entschieden, denn diese Angelegenheit hatte mir keine Ruhe gelassen. Im Auktionskatalog der Fa. HBA über die Versteigerung eines Teils der Sammlung Kniep fand ich das gute Stück abgebildet, und zwar auf der Dienstmarke MiNr. D 42b (siehe Abbildung), die bereits kurz danach, am 31.3.1927, ungültig wurde. Es kann sich daher nicht um einen Druckfehler (statt 2711) handeln. Damit ist aber wohl sicher, dass auch die Urmarke MiNr. 194xb mit dieser „HAN" existiert.
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Arge Danzig, Rundschreiben 192, 15.6.2001, Seite 1206.
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Added: 24/11/2015
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