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Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 212 - 3. Quartal 2006 » Kontrollratsbriefe nach Stutthof

>> Briefe der „Freien Stadt Danzig“ mit Leitvermerken „durch Clipper“ –echt oder Mache?
Ton Hulkenberg, Tel.: 0031-3329-83261

Die Postbeförderung
Briefsendungen vom Erstflug nach Europa bekamen natürlich einen Sonderstempel. Bemerkenswert ist die Tatsache, daß Großbritannien damals keinen Vertrag mit PanAm über die Postbeförderung abschloß. Briefe für Großbritannien mußten in Frankreich ausgeladen und mit einer französischen Maschine zur Insel befördert werden. Ein Abkommen trat erst am 31. Mai 1939 in Kraft.

Auch der erste Flug von Marseille nach New York nahm natürlich Post mit. Die meisten Stücke bekamen in Marseille einen Sonderstempel, ebenso die Post mit dem Erstflug ab Southampton. Andere Länder wie Belgien, Dänemark, Finnland, die Niederlande, Norwegen, Schweden, die Schweiz und Liechtenstein hatten mit PanAm Verträge zur Postbeförderung abgeschlossen.

Mit Deutschland gab es solch ein Abkommen nicht. Die ersten deutschen Sendungen für die Vereinigten Staaten konnten erst nach Abschließen eines Vertrages am 10. Oktober 1939 mit PanAm befördert werden. Auch hier gab es für den Erstflug einen Sonderstempel.

Bestand zwischen PanAm und der „Freien Stadt Danzig“ ein Vertrag? Die einschlägige philate-listische Literatur schweigt hierüber. Die Amtsblätter müßten so etwas ausweisen. Auch frühere und heutige Danziger Flugpostspezialisten schrieben bisher nie über diese Sache. Wenn ein Vertrag abgeschlossen worden wäre, könnte es bis zum 1. September 1939 nur wenige Flüge mit Freistaat-Frankatur gegeben haben.

Der Brief aus der Berliner Auktion könnte mit der Maschine, die am 30. Juni 1939 ab Marseille wieder nach New York zurückflog, mitgenommen worden sein. Auch der Ankunftstempel von New York weist darauf hin. Das verklebte Porto von 2.50 Gulden ist m. E. zu hoch. Damals betrug die Flugpostgebühr für Deutschland mit Clipper nur 40 Pfennig pro 5 Gramm.

Wer weiß etwas über die eventuelle Teilnahme der „Freien Stadt Danzig“ an den Clipperflügen?

Literaturquellen:
Aitink, H.E., Hovenkamp, E., Bridging the continents in Wartime, important airmail routes 1939-1945. Enschede 2005
Aitink, H.E., Hovenkamp, E., Noord-Atlantische luchtverbindingen met nadruk op de jaren 1939-1946. PO & PO Posthistorische studies nr. 20 2002
Michel, Zeppelin- und Flugpost-Spezial-Katalog. 2002
Schwarzer, R. Die Luftpostgebühren für deutsche Briefsendungen nach dem Ausland (1926-1945). Eigenverlag 198

Kontrollratsbriefe nach Stutthof
Udo Mierau, Tel.: 05042/8528

Die beiden abgebildeten Briefe aus Berlin-Rudow vom 20.8.46 und König (Odenw.) vom 8.7.46 nach Stutthof tragen sowohl den US-Kontrollstempel als auch polnische Kontrollstempel (3012 und 3010) und wurden mit der alten deutschen Anschrift ohne eine Änderung polnischerseits befördert (polnischer Name für Stutthof: Sztutowo). Wer beschäftigt sich mit diesem Thema?

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Arge Danzig, Rundschreiben 212, 2006, Seite 1519.


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Added: 08/02/2008
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