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Danzigs Postgeschichte und Poststempel


Straschin — Dirschau — Marienburg — Elbing — Frauenburg — Braunsberg Heiligenbeil — Brandenburg (am Haff) — Königsberg — Kurische Nehrung — Memel. Bei Verhandlungen in Danzig fordert Matthias die Errichtung eines kurfürstlichen Postamtes in Danzig und Beförderung der Post durch Danziger Gebiet, andernfalls die Post unter Umgehung Danzigs über Straschin geleitet werden würde. Danzig wollte zuvor mit Hamburg und Amsterdam beraten, erhielt von dort aber keine Antwort. Die Hamburger erklärten sich damit einverstanden, daß ihre Stadtboten in Stettin die Post dem schwedischen Postmeister übergeben, der sie in Stargard der kurfürstlichen Post übergibt. Danzig gestattet in einem Vertrag vom 26. 6. 1654 die Errichtung eines kurfürstlichen Postamtes im Artushof in Danzig und den Durchzug der brandenburgischen Postillione durch Danziger Gebiet. Die Portosätze wurden neu festgesetzt, die Verteilung der Ortsbriefe sollte dem Danziger Stadtpostmeister vorbehalten bleiben. Als der kurfürstliche Postmeister in Danzig, Johann Stöckel, versucht, auch den Stadtbriefverkehr an sich zu ziehen, reist der Danziger Stadtpostmeister Saltzsieder nach Warschau, um bei König Johann Kasimir III. (1648-1668) Beschwerde zu führen. Dieser hatte jedoch 1650 den Sohn Antonius de Grattas, Franciscus de Gratta (seit 1649 Postmeister), zum polnischen Generalpostmeister von Polnisch-Preußen in Danzig eingesetzt und versuchte, das Stadtpostamt zu beseitigen. Eine zwischen Danzig und dem inzwischen (29. 9. 1654) zum Postdirektor beförderten Matthias am 9. 6. 1655 abgeschlossene Konvention brachte dem Großen Kurfürsten Vorteile. An die im Frieden von Olive (3. 5. 1660) vorgesehene Übergabe von Elbing knüpfte Polen auf Betreiben de Grattas die Bedingung, daß der Große Kurfürst sein Postamt in Danzig aufgeben solle. Der Rat von Danzig hob auf polnischen Druck am 20. 8. 1660 die Vereinbarung von 1655 auf. Der Große Kurfürst schließt am 10. 10. 1660 sein Postamt und verlegt es nach Wutzkow an die pommersche Grenze. Hörnemann wurde 1661 Hofpostmeister in Berlin. De Gratta hatte inzwischen mit Genehmigung des schwedischen Statthalters in Stettin eine eigene Postverbindung nach dort hergestellt. Als polnische Postillione trotz der Warnung des Großen Kurfürsten durch sein Gebiet reiten, läßt er sie nach Küstrin bringen und die bei ihnen vorgefundenen Briefe der Landespost übergeben. Im Dezember 1660 schickt der schwedische Statthalter in Stettin bewaffnete Reiter nach Danzig mit in die Kleider eingenähten Briefen ab, aber auch diese wurden abgefangen. Am 25. 1. 1661 wurde der frühere brandenburgische Postmeister in Danzig, Hans Hörnemann, auf seiner Reise nach Wutzkow von den Polen überfallen und nach Warschau gebracht. Der Kurfürst forderte in einem Schreiben energisch seine Freilassung. Gleichzeitig liefen Klagen der Danziger Kaufleute über Unterschlagung von Briefen durch, de Grotte in Warschau ein. De Gratta wurde seines Amtes enthoben

Danzigs Postgeschichte und Poststempel, Gerhard Schüler, Seite 12.


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Added: 15/02/2016
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