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>> Über zwar frankaturgültige, jedoch nicht frankaturkräftige
Danzig-Marken der Hochinflation 1923
(Prof. Dr. U. E. Klein, Tel. 0271/390256)

Bei Bechtold und Mitarbeitern 2000 heißt es ausdrücklich: Minderwertig sind auch alle identifizierbaren eigentlich echten Abstempelungen mit Daten aus einer Zeit, in der die Marken keine Frankaturkraft mehr besaßen.
Für Portorichtigkeit z. B. 1000-fach zu verklebende Portomarken sind danach als Sorte-I-Abstempelung überhaupt nicht mehr akzeptabel, zumal wenn man berücksichtigt, daß z. B. der in Gänze fehlende Portobetrag oder die Differenz zu ihm doppeltes Nachporto bedingte.

Hier fehlt die Interpretation für das Sammelgebiet Danzig, wenn man Berliner Lizenziat ist, zumal dort deutsche, also verwandte, Inflationsmarken bearbeitet werden.

Was ist zu unternehmen?
Die angesprochenen Portomarken, die also wegen zu niedriger Nominale nach den bekannten Portoerhöhungszeitpunkten nicht mehr für Nachtaxierungen gebraucht werden konnten, müssen als „Danzig-Nachläufer“ betrachtet werden.

Der Begriff „Nachläufer“ ist für das Sammelgebiet Danzig bisher ungebräuchlich, man benennt mit dem Wort Postwertzeichen, die trotz postamtlicher Außer-kurssetzung noch vorübergehend geduldet wurden.

Die galoppierende Inflation in Danzig hat dazu geführt, daß sich diese Marken selbst außer Kurs gesetzt haben!

Echte Bedarfsabstempelungen sind daher abzulehnen. Es handelt sich um zu Sammlerzwecken angebrachte Entwertungen, meistens nachträgliche Abstempelungen (n A), die allenfalls einen schraffierten Kreis erhalten sollten (Sorte II).
Nachtaxierungen beim Danziger Postamt 1 wurden gewöhnlich mit dem Stempel
1 s entwertet, man vermißt ihn bei obiger Zusammenstellung völlig!

Deswegen ist es auch keineswegs hilfreich, wenn angeblich nachträglich verfälschte Belege mit übrigens aus der Tabelle reichlich bekannten zweifelhaften Abstempelungen, nämlich Neufahrwasser und Danzig 1 t, als einwandfrei ange-boten und beworben werden (siehe Abbildung).

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Arge Danzig, Rundschreiben 213, 2006, Seite 1579.