>> Aufdruck- und Stempelfragen
Prüfpraxis bei Altsignaturen
[Rüdiger Soecknick, Tel. 0043-12083546]
Im letzten Rundschreiben (Nr. 214) wurde die Frage aufgeworfen, wie bereits (infla-)echt geprüfte Marken, die eine Abstempelung eines heute „nicht als zeitgerecht verwendet“ prüfbaren Stempelabschlags tragen, einzuschätzen sind.
Auch mir werden oftmals von Schüler, Kniep oder Erdwien signierte Stücke zur Nachprüfung bzw. Attestierung vorgelegt. Meine Vorgangsweise ist immer dieselbe: Die Signaturen dieser kompetenten Prüfer werden selbstverständlich anerkannt, selbst wenn ich selber keinen Anhaltspunkt für eine zeitgerechte Verwendung habe, da in früheren Zeiten noch viel mehr Marken als heute von bedarfsmäßig gelaufenen Briefen abgelöst wurden. So habe ich in meinem Archiv eine Unzahl Kopien von Briefen, die seinerzeit Herrn Kniep vorgelegt wurden, mit der Bitte, die Marken abzulösen und zu signieren. Alle mit Abstempelungen wie DANZIG *1h, DANZIG *1r, OHRA (KREIS DANZIGER HÖHE) oder ZOPPOT C (FREIE STADT DANZIG).
Da ich (und nicht nur ich, selbstverständlich alle derzeitigen Prüfer) davon ausgehe, daß NUR solche Marken signiert wurden und keinerlei Zweifel an der Redlichkeit und Richtigkeit der erfolgten Prüfungen besteht, schließe ich mich diesem Prüfurteil immer an. Es braucht also kein Sammler zu fürchten, daß seine „Schätze“ plötzlich wertlos sind, nur weil es eine neue Prüfergeneration gibt. Aber natürlich geht die Forschung weiter, und neue Erkenntnisse bedingen nun mal auch Veränderungen in der Beurteilung von Marken und Abstempelungen, manchmal für den Sammler erfreuliche, manchmal auch weniger erfreuliche, aber „Altprüfungen“ sind davon nicht betroffen.
Übrigens hat die in der letzten Rundsendung abgebildete Portomarke zu 800 Pf Michel P20X mit der Abstempelung NEUTEICH das Vorsignum von Kniep (Echt Infla Berlin D). Eine Tatsache, die in dem dazugehörigen Attest natürlich erwähnt ist, was der Autor des Artikels auch hätte machen sollen, da sonst natürlich ein vollkommen falsches Bild bezüglich meiner Prüfmethoden entstehen könnte. Und zu Danzig *2*: Mit genügend Vergleichsmaterial kann jeder selber feststellen, warum manche Stücke inflaecht geprüft und andere abgelehnt werden.
Jetzt noch etwas zu der viel zitierten (unglücklich gewählten) Definition einer Abstempelung als „minderwertig“ von Herrn Bechtold im INFLA-Band 48, Seite19: Soweit ich weiß, ist dies bereits korrigiert worden und in den neu aufgelegten Büchern nicht mehr vorhanden. Derselbe Autor schreibt nämlich nur wenige Seiten weiter (S.25), daß eine „Marke, auch wenn sie keine postalische Funktion erfüllt hat, insofern sie tatsächlich zur Kurszeit der Marke mit einem im Postdienst verwendeten Stempelgerät entwertet wurde, auch als ‚echt gebraucht’ anerkannt und entsprechend signiert wird“.
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E-Mail eines Arge-Mitglieds an den Vereinsvorsitzenden
Sehr geehrter Herr Wolff
Der Artikel von Herrn Jenrich (Rundschreiben 213; Seite 1552) ist sehr großspurig geschrieben, angeblich im Sinne der Sammler. Ich sammle seit 1933 als ich als Gymnasiast im Auftrag der Schule die wunderschöne Nothilfemarken – Werke von Richard Wagner – verkaufte und für 5 abgesetzte Sätze je 1 Satz für mich bekam. Ab derzeit sammle ich Briefmarken gestempelt, wobei ich darauf geachtet habe, dass der Stempel möglichst wenig vom Bild bedeckte. So kam ich zu Infla Berlin, wobei immer noch die Tendenz vorherrschte vor allem die Lücken im Album zu schließen und das Bild der Briefmarke möglichst schön zu erhalten. Das änderte sich auch nicht als ich einem Briefmarkenverein beitrat. Ich lernte dort, dass manche Marken geprüft werden müssen und habe alles was notwendig erschien signieren lassen und es gab bisher keine Beanstandungen. Genauso machte ich es mit Danzig. Ich führte dabei einen regen Schriftverkehr mit Herrn Kniep. Wir waren
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Arge Danzig, Rundschreiben 215, Seite 1642.
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Added: 14/03/2008
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