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Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 216 - 3. Quartal 2007 » Die Herstellung der Abschiedsserie

>> Die Abschiedsserie von 1939 und die Einführung deutscher Postwertzeichen in der Freien Stadt Danzig

>>  5. Die Herstellung der Abschiedsserie

Immer mehr Danziger Briefmarken wurden in der Reichsdruckerei in Berlin auf Papier mit Hakenkreuz-Wasserzeichen gedruckt. Wahrscheinlich war die Briefmarke zu 30 Pfennig bereits auf diese Weise von der LPD bestellt, gedruckt und auch abgeliefert, aber nicht mehr zur Ausgabe gekommen.

Nahezu alle Autoren sind sich einig, obwohl jeder Beweis dafür fehlt, daß die Überdruckklischees in Berlin bei der Reichsdruckerei hergestellt sind. Mit diesen Klischees wurden die Restbestände und die neu angefertigten Marken überdruckt.

Einige Autoren, das Schülersche Handbuch und auch die Michelredaktion, sprechen von zwei Überdruckauflagen, einer Danziger und einer Berliner Auflage. Es gibt aber keinen einzigen Beweis für einen Überdruck aus beiden Orten. Kobold, ein Zeitgenosse, schreibt in einem Bericht (DBZ 1939 III): „Die Druckerei der LPD konnte, da es sich um 14 verschiedene Werte handelte, nicht gleich die Gesamtauflage drucken.“ Also keine Rede von einem Berliner Druck. Doch gibt es einen Unterschied, der vor allem bei den alten Guldenmarken zwischen den Aufdrucken zu sehen ist. Hier sind zwei Papierarten bedruckt worden (x und y). Der Aufdruck sieht bei den beiden Papiersorten verschieden aus. Auf dem dicken gelblichen Papier x sieht man einen matten Aufdruck. Bei dem dünnen weißen Papier y ist der Aufdruck glänzend. Auch ein Gummiunterschied ist nachweisbar. Es ist bekannt, daß Nr. 728 x sowohl mit mattem als auch mit glänzendem Aufdruck vorkommt. Möglicherweise sind die noch in Danzig lagernden alten Marken zusammen mit einer neuen Auflage überdruckt worden. Durch die physischen Fließeigenschaften der Druckerschwärze sind auf den verschiedenen Papiersorten optische Aufdruckunterschiede entstanden.

Klein hat aber gezeigt, daß es nur eine Aufdruckauflage gegeben hat. Gleichzeitig zeigt er, daß sich drei Überdrucktinten unterscheiden lassen, aber daß jede Marke in einer dieser Tintengruppen vorkommt.

Hieraus kann man schließen
-  daß es nur eine Aufdruckauflage gegeben hat und
-  daß die LPD ihre Drohung, weitere Briefmarken zu drucken, unterließ.

Von den Briefmarken mit der Anmerkung (*) ist kein Äquivalent einer Danziger Ausgabe bekannt; es handelt sich hier um Neuauflagen (nach Klein, 1987). Aber auch von anderen Werten sind neue Auflagen gedruckt, erkennbar an den Druckdaten und den stark abweichenden Farben.

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Rundschreiben 216, Literaturbeilage 99, 15. Juni 2007, Seite 13.


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Added: 23/05/2008
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