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>> Neufahrwasser und Weichselmunde von Edith Boehnke

>> 3. Neufahrwasser.

Zollbeamten aufführen. Sie stellen ein Beispiel für eine ein-fache, geschmackvolle Bauweise dar, gleichwie noch manch eins der kleinen Fischer- und Schifferhäuser des Ortes eigenartige bauliche Schönheitn aufweist. Zum Schutze des Hafens erstand schließlich auf der Westerplatte die Wiesenschanze. 1785 bekam Neufahrwasser auch schon eine sog. „Kgl. Gnadenschule".

Bis dahin hatte Danzig, um den Schmuggel nach dem Olivaer Klosterbesitz zu verhüten, die Ansiedlung in Neu-fahrwasser verboten. Friedrich II. dagegen erlaubte nicht nur, sondern begünstigte die Einwanderung. In dieser Zeit wurde einer der Einwanderer, Matthias Broschkein neuer Förderer des Ortes. Er erbaute über 40 Häuser und ließ auf eigene Kosten für 12 598 Rth. den neuen Weg an der Weichsel schütten, der ihm zu Ehren jetzt Broschkischer Weg heißt.

Als 1814 der Freistaat Danzig wieder pre u Bisch wurde, machte auch Neufahrwasser diese Wandlung mit. Die folgenden politisch ruhigeren Jahre kamen dem Orte sehr zugut.

Ehe die Evangelischen Neufahrwassers 1841 ihre HimmeIfahrtkirche bekamen, hielten sie sich als Gastgemeinde zu Weichselmünde. 1905 wurde die neue Himmelfahrtkirche mit ihren 61,5 m hohen Doppeltürmen eingeweiht. Für die Besatzung der Westerschanze war schon 1698 ein Friedhof vorhanden, etwa an der Stelle des jetzigen evangelischen Friedhofes. Höchstwahrscheinlich ist dieser Friedhof dann von den Einwohnern Neufahrwassers weiter benutzt worden; denn nach der Kirchenchronik kann nicht mehr mit Sicherheit festgestellt werden, wann er angelegt ist. Er wurde ih früheren Zeiten von Evangelischen und Katholischen zusammen benutzt, bis die katholischen Mitbürger 1855 ihren eigenen Kirchhof erhielten. Dieser ist 1928 eingeebnet und in einen Schmuckplatz verwandelt, nachdem ein neuer Friedhof bereits im Jahre 1886 angelegt war. 1854 erhielten die katholischen Einwohner Neufahrwassers ihr eigenes Kirchensystem; bis dahin gehörten sie zur Kirchen-

Neufahrwasser und Weichselmunde, Heft 2, Seite 15.