Ein korrekter Feldpostbrief aus Wordel?
[Klaus Böhm, Tel: 04636-8276, eMail: klaus_boehm@gmx.de]
[Martin Jenrich, Tel: 030-9914166, eMail: martin.jerich@web.de]
Ein Arge-Mitglied legte uns einen „Feldpost“ -Brief aus Wordel (poln. Gd. -Orlinki) vor. Der Ort war eine Landgemeinde bei Bohnsack (poln. Sobieszewo) im Landkreis Danziger Niederung. Dort gab es die „Deutsche Arbeitsfront / Dr. Robert-Ley-Schulungsburg“, die mit vielen anderen Ordensburgen und Reichsschulungsburgen in einer Anordnung von 18.9.1939 für die Dauer des Krieges der Wehrmacht zur Verfügung gestellt wurde. In ihr war nun ein Feldlazarett untergebracht, in dem eine Krankenschwester U. Thiessen arbeitete, die den Brief verschickte. Da der Brief nicht den Stempel des nächstgelegenen Postamts Bohnsack trägt, ist anzunehmen, dass er in Danzig - Oliva aufgeliefert wurde (Schalter oder Briefkasten).
Die Marke Danzig MiNr. 307 ist unnötigerweise verklebt worden, da das Kuvert einen Briefstempel des Feldlazaretts Wordel trägt und somit portofrei zu befördern war.
Möglicherweise wurde bewusst eine Arztmarke verwendet und diese mit dem Briefstempel „Feldpost / Feldlazarett Wordel“ gestempelt. Jedenfalls ist der Brief in Danzig Oliva korrekt mit danebengesetztem Tagesstempel versehen worden, da die Marke bereits „entwertet“ war.
Ein etwas ungewöhnlicher Postweg von Wordel / Bohnsack über Danzig Oliva nach Stutthof!
Um einen Feldpostbrief handelt es sich aber nicht. Interessant ist der bisher unbekannte Briefstempel.
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Arge Danzig, Rundschreiben 256, 3. Quartal 2017, Seite 3067.
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Added: 23/07/2017
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