>> Das Post-Speditions-Bureau No.11
Sammlung Bernd Marczinke
In den frühen Jahren der Preußischen Bahnpost wurden Bahnpostämter, in denen Post von Beamten der Bahnpost bearbeitet wurde, nur auf den Hauptstrecken betrieben, wohin gegen auf kleineren Nebenlinien die Post lediglich am Zug zum Weitertransport bis zum nächsten Postamt von Postkondukteuren (später Schaffner genannt) entgegengenommen wurde. Die Einordnung von Streckenabschnitten als Haupt- oder Nebenstrecke änderte sich häufiger mit dem wachsenden Streckennetz. Weiterhin wurden mehr Bahnpostämter und Postämter in Betrieb genommen, so dass die Notwendigkeit für die Schaffner Bahnpost-Beförderung immer mehr abnahm und im Jahre 1922 ganz aufgegeben wurde.
Nachdem die Strecke zwischen Dirschau und Marienburg im Herbst 1857 fertiggestellt worden war, wurde der Streckenabschnitt zwischen Dirschau und Danzig zur Nebenstrecke mit Kondukteursbegleitung. Somit musste der ursprüngliche Stempel der Danziger Bahnpost (SPED.BUR.11), der ja die Postbehandlung durch Postbeamte zum Ausdruck brachte, eingezogen und durch einen Handstempel ersetzt werden, der das Wort EISENBAHNFAHRT enthielt. Dieser Begriff wurde notwendig, da das im Bahnhof Lege-Thor ebenfalls befindliche Reichspostamt (Postexpedition) seit dem 5. August 1852 einen Rahmenstempel DANZIG BAHNH. in Verbindung mit dem Ringnummernstempel 304 führte. Da auf Strecken mit Kondukteursbegleitung weder Streckenstempel noch Ringnummernstempel verwendet wurden, erhielten die Marken zunächst eine Federstrichentwertung mit Tinte. Am 31. März 1859 wurden in Preußen die Ring-Nummernstempel eingezogen und ab dem 1. April 1859 alle Marken mit einem Stempel mit Ortsangabe entwertet.
Der neue dreizeilige Rahmenstempel im Format 36.5 x 13.5 mm
(auch mit V oder N hinter den Stundenzahlen; auch ohne Datum)
Der Stempel wurde im Bahnpostbüro des Bahnhofs Lege-Thor verwendet und ist zwischen dem 29. März 1857 und dem 20. September 1873 belegt.
(Wolff, Band 2, 3. Aufl. 2016, Seite 1-05, Nr. 002.0).
Geschäftsbrief vom 29. April 1857 aus Danzig nach Königsberg
(Datierung der Ankunftsbestätigung im Inneren des Briefes)
Befördert per Bahn nach Dirschau, dann per Postkutsche nach Marienburg, dann erneut per Bahn nach Königsberg.
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Literaturbeilage 666, Giles H. du Boulay, 21. Februar 2017, Seite 4.
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Added: 30/12/2017
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