Unbekannte Preziosen
[Klaus Richter, Tel. 030-9984267, klaus.g.richter@t-online.de]
Viele Danzigsammler beschäftigen sich intensiv mit den Ortsstempeln. Dabei sind winzige Postorte wie Pröbbernau oder Rambeltsch auch bei den "Deutschland-Generalsammlern" durchaus bekannt und begehrt. Manches schöne Stück bleibt aber verborgen, wenn man sich nicht etwas gründlicher mit der Materie beschäftigt.
Beispiel:
Die aus der Reichszeit stammenden Stempel von Danzig 6 bzw. Danzig 7. Schon die Erwähnung löst bei so manchem Sammler ungläubiges Staunen aus: "Und das gab es wirklich?"
Als Beispiel zeige ich hier einen Beleg mit dem Stempel von DANZIG 7a vom 28.12.44. Das im Paul-Beneke-Weg 3 befindliche Amt eröffnete erst im Februar 1944 als Zweig-PA von Danzig 1 und arbeitete bis Februar 1945. Es wurde von Ostarbeitern aus dem Wohnlager "Ferdinand IV" (Franzosen, Italiener) frequentiert. Interessant ist auch der Ankunftsvermerk "R 7 marzo 1945" („marzo“ = italienisch für „März“).
Der Erwerb eines solchen Stückes sollte bei einer Stempelbewertung von 100,- € wohl machbar sein - oder? Leider liegen solche Stücke eher in einer Grauzone unseres Stempelkatalogs.
Unlängst wurde ein solches Exemplar am 23.5.2018 bei ebay für sage und schreibe 361,- € verauktioniert.
Wie heißt es doch so schön im Volksmund: "Der frühe Wurm fängt den Fisch!" Das kann hier aber ebenso ein Irrtum sein, denn auch ein "Spätaufsteher" kann sich wohl glücklich schätzen, solch ein Stück überhaupt noch zu ergattern...
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Spezialsammler wird man nicht dadurch,
dass man die möglichen Besonderheiten zusammenträgt.
Viel wichtiger ist, dass man versteht, wie sie entstanden sind.
Arge Danzig, Rundschreiben 260, 3. Quartal 2018, Seite 3227.
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Added: 15/07/2018
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