Brief ohne Absender nach München und zurück
Udo Mierau, Tel. 05042-8528
Brief vom 29.4.14 von Zoppot nach München, unfrankiert, ohne Absender
Portoperiode DR ab 1.7.1906: Brief bis 20 g → 10 Pfg.
In München wurden der Portokontrollstempel „P1“ im Kreis abgeschlagen und die Nachportogebühr von 20 (Pfg.) mit Blaustift auf die Briefvorderseite geschrieben.
Beim Austragen des Briefes am 1. Mai wurde die Annahme wegen des Nachportos verweigert(s. rückseitigen schriftlichen Hinweis). Der Brief erhielt daraufhin auf der Vorderseite den Kastenstempel „zurück“ und wurde nach Zoppot zurückgesandt.
Dort stellte man fest, dass der Brief keinen Absender hat. In solchen Fällen durfte die Post geöffnet werden, um eventuell den Absender ermitteln zu können. Das war offensichtlich erfolgreich, denn der Absender wurde in rot auf die Briefvorderseite geschrieben. Dann wurde der Brief mit zwei Siegelmarken (Wolff Band 7, S. 1-35, Po 21) verschlossen und ausgetragen. Aber unter dieser Adresse war der Absender unbekannt, wie ein handschriftlicher schlecht lesbarer Hinweis auf der Briefrückseite oben rechts ausweist. Damit alles seine Richtigkeit hat, erfolgte nun die Entlastung mittels des Stempels „Entl. / Zoppot.“ im Kreis (Wolff Band 3, S. 119, Nr.179). Dieser Stempel ist bisher aber erst ab 16.8.1921 nachgewiesen, d. h. hier handelt es sich um ein neues Frühdatum. - Der nicht zustellbare Brief ging „zu den Akten“.
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Arge Danzig, Rundschreiben 263, 2. Quartal 2019, Seite 3349.
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Added: 02/04/2019
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