Postkarte vom 29.11.14 aus Danzig
Briefstempel Kaiserliche Marine Kommando S.M.S. „Lübeck“. Die Marineunternehmungen im Herbst 1914 dienten der Beunruhigung der russischen Flotte in ihren Gewässern.
Der Kleine Kreuzer Lübeck lief
am 26. März 1904 bei der Vulcan-Werft in Stettin vom Stapel. Mit Beginn des Krieges wurde die Lübeck am 12.
August 1914 wieder in Dienst gestellt. Sie wurde beim Küstenschutz und bei Vorstößen in die östliche Ostsee eingesetzt.
Am 11. Oktober gelang U26 unter Kapitänleutnant v. Berckheim ein Torpedoangriff auf den
russischen Panzerkreuzer Pallada. Dabei explodierten dessen Munitionskammern, und der
Kreuzer sank innerhalb weniger Minuten mit der gesamten Besatzung von 600 Mann. Es war der erste Totalverlust eines Schiffes der russischen Marine im Ersten Weltkrieg. Nach dieser Katastrophe befahl der russische Oberbefehlshaber Admiral Nikolai von Essen, dass alle größeren Schiffe nur noch mit Torpedobooteskorten operieren durften. Alle Linienschiffe wurden in den Finnischen Meerbusen verlegt. Zu aktiven Einsätzen der Linienschiffe kam es danach kaum noch.
Feldpostkarte vom 13.10.14 aus Danzig.
„Liebe Eltern! Teile Euch hierdurch schleunigst mit, dass wir von unserer ersten siegreichen Seeschlacht glücklich zurückgekehrt sind. Eines unserer Unterseeboote hat den russischen Kreuzer [Pallada] mit Mann u. Maus in den Grund gebohrt. Wir haben selbst den Untergang gesehen. 3 Hurras unseren Unterseebooten. Gott war mit uns…“
Die Pallada lief am 10. November 1906 in St. Petersburg vom Stapel. Das Schiff verdrängte 7.835 long tons bei 145 m Länge, 18,2 m Breite und 7,0 m Tiefgang. Die Bewaffnung bestand aus zwei 203-mmund acht 152-mm-Geschützen, zwei 75-mm- und zwei 63-mm-Geschützen sowie zwei 450-mm- Torpedorohren. Am 11. Oktober 1914 wurde das Schiff von U26 versenkt.
Im Oktober gelang es den englischen U-Booten E1 und E9 in die Ostsee einzudringen und sich bis zur russischen Marinebasis Libau durchzuschlagen. Es war daher von deutscher Seite dringend notwendig, den Hafen von Libau zu blockieren. Zur Blockierung des Hafens von Libau wurde die XX. Torpedobootshalbflottille beauftragt, der dafür vier Blockadeschiffe überwiesen wurden. Diese sollten vor den Einfahrten in den Hafen von Libau versenkt werden. Während die Sperrung Libaus in der Nacht vom 16. zum 17. November planmäßig durchgeführt wurde, lief der Große Kreuzer SMS Friedrich Carl am 17. November auf zwei Minen und musste aufgegeben werden, die SMS Augsburg konnte die überlebende Besatzung aufnehmen.
Literaturbeilage 673, Dr. Bernd Marczinke, 19. Februar 2019, Seite 3.
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Added: 04/04/2019
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