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Gallery » Arge Danzig Rundschreiben Nr. 263 » Lit Nr. 673 Der Gotland-Zwischenfall

Feldpostkarte aus Danzig vom 14.7.15
von der SMS Beowulf mit Stempel KAIS. DEUTSCHE MARINE- SCHIFFSPOST № 127.
Das Schiff nahm an der Beschießung und der Einnahme von Libau teil.

Einmarsch deutscher Truppen in Libau
Deutscher Heeresbericht vom 8. Mai 1915: „Unsere gegen Libau vorgehenden Truppen setzten sich in Besitz dieser Stadt. Hierbei fielen 1600 Gefangene, zwölf Geschütze und vier Maschinengewehre in ihre Hände.“

Am Morgen des 7. Mai konnten sämtliche Schiffe vor Libau ihre festgelegten Stellungen einnehmen. SMS Beowulf und SMS Thetis lagen vor den Nordforts, SMS Augsburg und SMS Lübeck vor den Südwerken von Libau. Der massive Beschuss durch die Seestreitkräfte drängte die russischen Verteidiger in die Unterstände zurück und ermöglichte das Vorgehen der Landstreitkräfte. Am Abend des 7. Mai 1915 wurde Libau genommen. Die Seestadt wurde anschließend einer der wichtigsten deutschen Kriegshäfen in der östlichen Ostsee.

Der Gotland-Zwischenfall
Im Juli 1915 war ein deutsches Unternehmen zur Verminung der Zugänge zum Finnischen
Meerbusen geplant. Die deutschen Streitkräfte unter dem Befehl von Kommodore Johannes von Karpf, bestehend aus dem Großen Kreuzer SMS Roon, den Kleinen Kreuzern SMS Augsburg und SMS Lübeck, dem Minenkreuzer SMS Albatross und sieben Torpedobooten liefen am 30. Juni 1915 aus Memel aus. Zeitgleich hatte das Kommando der russischen Flotte eine Aktion gegen deutsche Vorpostenstreitkräfte sowie die Beschießung von Memel geplant.

Nachdem die Minenlegeaktion am 1. Juli beendet war, teilte sich der deutsche Verband und lief mit unterschiedlichen Kursen ab. Nur die SMS Augsburg verblieb bei der SMS Albatross. Während des gesamten Unternehmens war auf deutscher Seite der Funkverkehr aufrechterhalten worden. Diesen konnte die russische Seite mithören, da ihr vom Kleinen Kreuzers SMS Magdeburg die Signalbücher in die Hände gefallen waren. So erhielt man genauen Aufschluss über Anwesenheit, Stärke, Position und Kurs der deutschen Schiffe.

In den Morgenstunden des 2. Juli sichtete ein unter dem Befehl von Konteradmiral Michail Bachirew stehendes russisches Geschwader, bestehend aus den Panzerkreuzern Admiral Makarow und Bajan sowie den Kreuzern Bogatyr und Oleg, auf seinem Weg zur ost preußischen Küste die deutschen Schiffe.

In dem folgenden Artillerieduell wurde die SMS Albatross so schwer beschädigt, dass sie an der gotländischen Küste bei Ostergarn auf Strand gesetzt werden musste. Das Schiff wurde im neutralen Schweden samt Besatzung interniert.

Die SMS Augsburg konnte entkommen, da die russischen Einheiten ihr Feuer auf die SMS
Albatross konzentrierten. Der Große Kreuzer SMS Roon erschien erst danach auf dem Kampfplatz und griff die bereits abziehenden russischen Kreuzer an. Er erzielte einen Treffer auf dem Panzerkreuzer Bajan, der aber keinen großen Schaden anrichtete.

 

 

 

 

Literaturbeilage 673, Dr. Bernd Marczinke, 19. Februar 2019, Seite 6.


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Added: 04/04/2019
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