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Kontroverse um die Renovierung des ehem. dtsch. Postamts Danzig 5
Giles H. du Boulay, Tel. 0044-1296488703, giles.duboulay@btinternet.com
Das ehemalige deutsche Danziger Postamt 5, Stadtgraben 3 (links vom Bahnhof), wurde am 30.
Oktober 1900 eröffnet. Während der Zeit der Freien Stadt Danzig erfolgte eine Änderung der
Bezeichnung an der Fassade des Gebäudes von \"Kaiserliches Postamt\" in \"Postamt\".
ex Sammlung Hans Vogels
Nach dem Zweiten Weltkrieg und bis in die jüngste Zeit hinein diente das Gebäude auch als
polnisches Postamt „Ursąd Pocztowy Gdańsk 2“. Inzwischen wurde das Gebäude von den
Polnischen Eisenbahnen an einen privaten Bauträger verkauft, der es umbauen ließ. Bei den
Bauarbeiten wurde die Inschrift \"Postamt\" aus der Vorkriegszeit freigelegt.
Die Entscheidung des neuen Eigentümers, diese als Teil der Renovierung beizubehalten, löste eine
Kontroverse aus. Es gab Proteste, weil fälschlicherweise angenommen wurde, dass es sich bei
dem Gebäude um das polnische Postamt „Gdansk 2“ aus der Vorkriegszeit handeln würde, ein
Symbol für die polnischen Rechte und die polnische Bevölkerung in der Freien Stadt Danzig. In
Wirklichkeit befand sich dieses Gebäude aber auf der rechten Seite des Bahnhofs!
Darüber hinaus protestierte die starke polnisch-nationalistische Bewegung in Polen im Rahmen
eines umfassenderen politischen Streits, bei dem es sogar um die Farbe einer Straßenbahn geht,
die an die früheren Straßenbahnen der Freien Stadt erinnert, gegen die Änderung des polnischen
\"Ursąd Pocztowy Gdańsk 2\" ins deutsche \"Postamt\".
Der Artikel erschien zuerst in „The Danzig Philatelist“ No. 49 Januar - März 2019.

Rundschreiben 275, Seite 3830