Dabei hatte er genaue Vorstellungen, die er selbstbewusst und kenntnisreich vortrug, wie
die in den Abbildungen drei und vier vorgestellten Ganzsachenkarten zeigen.
Abb. 4: Karte vom 22.3.14 aus Kegel/Estland nach Berlin W. 15
Die Familie besaß ein Gut in Wassalem bei Kegel in Estland (Vasalemma bei Keila,
südwestlich von Tallinn). Estland gehörte damals zu Rußland – darum der Stempel in
kyrillischen Buchstaben. Hier nannte er auch eine Verlagsbuchhandlung und einen
Postkartenverlag sein Eigen. Dabei blieb vor dem Ersten Weltkrieg stets in der Schwebe,
ob er sich selbst eher als Sammler oder als Händler empfand. Am Nächsten kommt der
Wirklichkeit wohl, ihn als „Händler-Sammler“ zu bezeichnen. Infolge der Enteignung nach
dem Ersten Weltkrieg zog die Familie nach Danzig-Heubude, von wo aus er bis in die
1930er Jahre einen Briefmarkenhandel im Haupterwerb führte.
Eduard von Baggo starb am 30. Januar 1945 als Flüchtling beim Untergang der „Wilhelm
Gustloff“ vor Stolp/Pommern – zusammen mit nahezu 10.000 Passagieren.
Literaturbeilage 419, Seite 4
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Added: 19/05/2024
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