Feldpost vom Rückzug aus Ostpreußen Anfang 1945
Der Weg einer Feldposteinheit in Richtung Danzig
[Bernd Marczinke, Tel. 06232-26205 und Klaus Böhm, Tel. 04636-8276]
Am 9. Januar 1945 wird Hitler über die bevorstehende Winteroffensive der Roten Armee unterrichtet, doch lehnt er eine Verlegung weiterer Truppen an die Ostfront ab. Am 12. Januar beginnt der Angriff in den ostpreußischen Grenzgebieten. Eine Woche später ist der Zugverkehr von Ostpreußen nach dem Reich auf allen Strecken unterbrochen. Ostpreußen wird am 26. Januar vom Reich abgeschnitten, als sowjetische Truppen bei Tolkemit das Frische Haff erreichen. Drei Tage später schließt sich der Belagerungsring um Königsberg. Die gesamte Ostseeschifffahrt wird zu Beginn des Jahres 1945 militärischen Zielen untergeordnet: Fortführung des Kampfes in den Seebrückenköpfen von Kurland, Ostpreußen und Danzig/Hela. Im Januar transportiert die Kriegsmarine insgesamt 250.000 Menschen über die Ostsee Richtung Westen. Mehr als 12.600 Menschen verlieren auf See ihr Leben, die meisten davon allein bei der Katastrophe der WILHELM GUSTLOFF (gesunken am 30.1.45). Im Februar transportiert die Kriegsmarine rund 450.000 Menschen über das Meer. Dabei gehen 17 Schiffe verloren, so der Verwundetentransporter STEUBEN mit 3.600 Menschen. Im März transportiert die Kriegsmarine wiederum etwa 500.000 Menschen über die Ostsee. Dabei verliert sie 36 Schiffe, so die drei großen Passagierdampfer HANSA (vor Warnemünde), HAMBURG (6./.7.3.45 vor Saßnitz) und CORDILLERA (12.3.45 vor Swinemünde). Ende April 1945 befinden sich auf Hela und in der Weichselniederung etwa eine Viertelmillion Flüchtlinge und Soldaten. Bis zum 8. Mai werden 110.000 Soldaten, 6.300 Verwundete und ca. 5.400 Flüchtlinge über die Ostsee nach Westen verschifft.
Feldpostbrief nach Schmölln vom 11. Februar 1945,
dort eingetroffen am 5. März
Oblt. Hans Viermeusel an seine Frau:
„Mit dem 14.1. fing der Russe seinen Großangriff an und hatte damit durchschlagenden Erfolg. Wir wurden weit zurückgedrängt … Was auf uns so niederdrückend wirkte, war die Flucht der Zivilbevölkerung. Bei Nacht, Schnee und Kälte spannten sie ihre Wagen an, setzten die Kinder drauf und fuhren ins Ungewisse…“
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Arge Danzig, Rundschreiben 217, Seite 1690.
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Added: 15/03/2008
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