ARGE DANZIG e. V. 654
Arbeitsgemeinschaft zur Pflege und Erforschung der Danzig-Philatelie
Mitglied im VPhA des BDPh
Dr. U. E. Klein, Tel. 0271-390256 20. Dezember 2007
Über Luftpostbelege mit „Eilabtragung“ 1932 – 1934
[Dr. U. E. Klein, Tel. 0271-390256; E-Mail: marret-udo.klein@gmx.de und Horst Peter Schmieja, Tel. 02371-36232]
Die „Eilabtragung“, ein auf den ersten Blick ungewöhnlicher Begriff, kommt im Danziger Postgebiet in den Jahren 1932 – 1934 vor. Es handelt sich nach Michaelis („Flugpost von und nach Danzig“, Teil 1, Preetz 1974) um Luftpostbriefe und –karten, die dem Empfänger so rasch wie möglich zugestellt werden sollten, auch wenn sie keinen Eilpost- oder Expreßaufkleber mit entsprechend vorausbezahlter Gebühr trugen. Es handelt sich gewissermaßen um eine nicht verlangte Leistung der Post, die aber mit der (Orts-) Eilzustellungsgebühr von 40 Pf. belastet wurde. Zur entsprechenden Information erhielten diese Sendungen spezielle Aufkleber, die die gebührenpflichtige Eilabtragung erklärten. Offensichtlich wurde dieser Dienst nach 2 Jahren wieder eingestellt, wohl auch wegen nicht seltener „Gebührenverweigerung“. 40 Pfennige waren bei vielen Stundenlöhnen unter einem Gulden schon ein beachtlicher Betrag, den auch die Briefmarkenhandlung Holtz & Giebler in Danzig, Stadtgraben, nicht ausgeben wollte.
Abb. 1
Diese Antwortkarte, mit Segelflug befördert bei einem entspr. Wettbewerb in der Rhön (mit Sonderstempel des Segelfliegerlagers Wasserkuppe bei Gersfeld vom 11.8.33 3-4 N), nachfrankiert mit Luftpost-Porto 10 Pf, erreichte Berlin am 12.8.33 8-9 . Mit Luftpost traf die Karte nachmittags beim Postamt DANZIG 5 16-17 ein, wurde sofort über das Postamt 1 dem Telegrafenamt übergeben, dort mit 40 Pf. Orts-Eilporto nachfrankiert und dem Empfänger zugestellt.
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Rundschreiben 218, Literaturbeilage 654, Prof. Dr. U. E. Klein, Dezember 2007, Seite 1.
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Added: 23/05/2008
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